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24.7.-31.7.2019
Die Tiere befinden sich in der Notunterkunft und sollen innerhalb der nächsten Tage wieder verladen und auf ihren nun finalen Transport in den Schlachthof geschickt werden. Behörden und Besitzer
suchen nach einem Schlachthof, der die Tiere annehmen kann.
Bürger aus der Nähe von Waldsolms melden sich bei Rettet das Huhn e.V. und berichten, auf welchem Hof in Waldsolms die Tiere notuntergebracht sind.
26.7.2019
Rettet das Huhn e.V. schaltet sich ein und möchte die erneute Verladung und die Schlachtung der Tiere verhindern. Was den Tieren angetan wurde ist grausam. Sie befinden sich nach ihrer ohnehin schon
qualvollen Lebenszeit in Bodenhaltung und den traumatischen, unvorstellbar strapaziösen Stunden auf dem Transport in physisch und psychisch sehr schlechtem Zustand! Sie nun wieder zu verladen und
weiter zu transportieren bewertet der Verein als verantwortungslos, tierschutzgesetzeswidrig und moralisch unvertretbar!
Rettet das Huhn e.V. übermittelt das Angebot, die Tiere zu übernehmen. Der Verein würde für die Versorgung und Unterbringung der Tiere sowie für die tiermedizinsche Versorgung aufkommen und sie in
den nächsten Wochen und Monaten -gemäß der Hauptaufgabe des Vereins- mit Schutzvertrag an Lebensplätze bei tierlieben Privatpersonen vermitteln.
Rettet das Huhn e.V. nimmt Kontakt zum Betrieb in Waldsolms auf, um in Erfahrung zu bringen, wie lange die Notunterkunft genutzt werden kann.
Leider weigert sich der Eigentümer der Tiere, das Angebot anzunehmen und hält daran fest, die Tiere sobald wie möglich zu einem geeigneten Schlachthof bringen und
schlachten zu lassen.
Die Behörden scheinen keine Handhabe zu finden oder finden zu wollen, um die Weiterfahrt endgültig zu verhindern oder die Tiere zu enteignen.
Von dem Personal des Betriebes in Waldsolms wird Rettet das Huhn e.V. folgende Person als Besitzers der Tiere genannt:
Van den Berg Pluim-Vee, Bredevoort Further Processing BV, De Molenpol 23, 6741 ZN Lunteren, Niederlande.
Nach Einschätzung von aktiven Mitgliedern von Eyes on animals und Animal Welfare Foundation, die sich auf die Begleitung und Dokumentation von Tiertransporten spezialisiert haben und viele Einblicke
in das europäische Transport-und Schlachthofgeschehen haben, kann hinter dieser Weigerung kein wirtschaftliches Interesse stecken. Die Kosten, die dem Eigentümer durch die seit dem 23.7.2019
stattfindende Zwischenversorgung und den nötigen Weitertransport entstehen, sind sicherlich höher als der noch zu erwartende Gewinn durch die Schlachtung der Tiere.
Es handelt sich bei den Tieren um ausgediente Elterntiere von Masthybriden.
Nach Einschätzung der oben genannten Tierschutzorganisationen ist es nun vermutlich auch nicht einfach, einen Schlachthof zu finden, der die Tiere annimmt. Schlachthöfe, die auf diese Tiere
eingerichtet sind, befinden sich überwiegend in Polen, teilweise auch in Holland.
Rettet das Huhn e.V. werden Aussagen des Eigentümers übermittelt, denen zufolge er die Tiere nicht an Tierschützer abgeben will, damit mit den Tieren keine Tierschutz-Lobby-Arbeit betrieben werden
kann.
Von Seiten der Behörden werden Bedenken geäußert, ob die Tiere bei Vermittlung in private Lebensplätze lebensfähig und ein angemessener gesundheitlicher Zustand wieder herstellbar wäre. Sie halten
einen Transport und die Schlachtung der Tiere für die bessere Alternative und begründen dies mit dem Tierschutzgesetz!
Rettet das Huhn e.V. ist sich bewusst, dass es sich bei den Tieren um adulte männliche und weibliche Hühner einer schwereren Rasse handelt, die als Elterntiere der Mastlinie im französischen
Ursprungsbetrieb in Bodenhaltung gehalten und sich in keinem guten Gesundheits- und Pflegezustand befinden. Der Verein hat bereits Erfahrungen mit der Übernahme exakt solcher Tiere gesammelt und kann
berichten, dass eine Eingewöhnung dieser Tiere in kleine private Haltungen mit Freilauf, auch in Gesellschaft anderer Hühner sehr gut möglich ist und den Tieren durchaus eine angemessene Lebenszeit
mit sehr guter Lebensqualität bereitet werden kann. Diese Elterntiere verfügen nicht über dieselben extremen physiologischen Eigenschaften, die bei ihrer Vermehrung bei ihren Nachkommen
(Masthybriden) erzielt werden. Sie haben ihr Maximalgewicht schon lange erreicht und es ist keine weitere Gewichtszunahme zu erwarten. Sie haben bereits viele Wochen oder Monate als adulte Tiere
unter schlechten Bedingungen in einer Bodenhaltung in Frankreich verbracht und dies offensichtlich verkraftet. Wenn sie dazu in der Lage waren und ihnen das - behördlich genehmigt und durch
europäisches Recht legalisiert- zugemutet wurde, können sie erst recht in einem artgerechten, fürsorglichen Umfeld leben. Das hat Rettet das Huhn e.V. in den vergangenen 10 Jahren auch am Beispiel
von fast 70 000 geretteten, aus Massentierhaltungen ausrangierten Legehennen, die nun ein glückliches, paradiesisches Leben in unzähligen deutschen Gärten führen und sich bestens erholt haben,
ausreichend bewiesen. Auch über diese Legehennen wird aus behördlichen Kreisen immer wieder die Meinung geäußert, dass sie nicht lebensfähig wären und ihnen mit ihrer Rettung kein Gefallen getan
würde.
30.7.2019
Rettet das Huhn e.V. wendet sich mit der Bitte um Unterstützung und der Übermittlung des Angebots der Übernahme der Hennen an das Regierungspräsidium Gießen und an das hessische Ministerium für
Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Rettet das Huhn e.V. teilt diesen Stellen außerdem eindeutig die Einschätzung mit, dass es tierschutzgesetzeswidrig wäre, den Tieren einen
erneuten noch dazu langen Transport zum Schlachthof zuzumuten. Laut Angaben der zuständigen Amtsveterinärin gegenüber Rettet das Huhn e.V. soll ein erneuter Transport der Hennen frühestens ab
4.8.2019 stattfinden.
31.7.2019
Rettet das Huhn e.V. liegen mittlerweile Hunderte von Angeboten von tierlieben Privatpersonen aus ganz Deutschland vor, die bereit sind, einige der Tiere in Obhut zu nehmen.
Ein offizieller Aufruf zur Vermittlung der Tiere hat noch gar nicht stattgefunden.
20:40 Uhr: Ein Ausstalltrupp beginnt mit der Ausstallung der Tiere und der Beladung des Transporters. Diese dauert ungewöhnlich lang. Mitglieder von
Rettet das Huhn e.V. beobachten die Ausstallung von außerhalb des Geländes.
2.8.2019
1:12 Uhr: Der fertig beladene Transporter startet und fährt am Stall ab. An Bord des Transporters befindet sich nur eine Fahrerin.
Mitglieder von Rettet das Huhn e.V. bleiben noch einige Zeit vor Ort und können 4 bei der Ausstallung nicht aufgeladene Hennen in Obhut nehmen.
Zwei Mitglieder von Rettet das Huhn e.V. folgen dem Transporter. Die Fahrerin des Transporters verfährt sich mehrfach, wendet zweimal und fährt schließlich auf die A4 in nordöstliche
Richtung.
Rettet das Huhn e.V. wird die Entwicklung dieser Tiere in einem artgerechten Umfeld dokumentieren und darüber berichten.
Die Möglichkeit eines positiven Ausgangs für alle 4200 Tiere war gegeben. Übernahmeangebot von Rettet das Huhn e.V. lag den Behörden und dem Besitzer der Tiere vor. Doch stattdessen
wurden den Tieren erneut gesetzeswidrig weitertransportiert und schließlich getötet.
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: info@rettetdashuhn.de
Gestoppter Hühnertransport A5
Gestoppter Hühnertransport A5
Weiterfahrt zur Schlachtung steht bevor!
WIR KÖNNTEN DIE TIERE RETTEN!
Um 20 Uhr am Abend des 23.7.2019 wurde auf der A5 bei Pohlheim -nach der Meldung durch aufmerksame Autofahrer- ein Geflügeltransport mit 4720 Tieren an Bord gestoppt. Die Tiere wurden trotz eines für diesen Tag ausgesprochenen europaweiten Langstreckenverbots für Tiertransporte bereits seit den Morgenstunden bei Extremtemperaturen von über 35°C über die Autobahnen gekarrt, um von Frankreich nach Polen zur Schlachtung gebracht zu werden -an Bord des Transporters weder Futter, Wasser noch eine Belüftungs- oder Kühlungsanlage für die Tiere.
Der hinzugerufenen Amtsveterinärin bot sich ein schwer ertragbarer Anblick der gequälten, völlig überhitzten Tiere. Rund 500 der geladenen Tiere waren bereits tot, viele weitere dem Tod schon näher als dem Leben – in Polen lebend angekommen wäre bei Weiterfahrt des Transportes sicher keines.
Durch ihr beherztes und schnelles Handeln gelang es der Amtsveterinärin tatsächlich, die Hühner entladen, in einem nahegelegenen Hühnerbetrieb unterbringen und
mit Futter und Wasser versorgen zu lassen.
Es ist ein glücklicher Ausnahmefall, dass endlich einmal von einer mutigen Amtstierärztin eingegriffen wurde und sogar etwas so schwer zu realisierendes, wie die Entladung und vor allem Unterbringung
mehrerer tausend Hühner organisiert wurde! Dafür sind wir dankbar!
Derzeit befinden sich die Tiere noch in der Notunterkunft und sollen innerhalb der nächsten wenigen Tage wieder verladen und auf ihren nun finalen Transport in den Schlachthof geschickt werden – nicht mehr nach Polen, sondern nach unseren Informationen vermutlich nach Holland.
Wir möchten das verhindern! Was den Tieren angetan wurde ist grausam. Sie befinden sich nach ihrer ohnehin schon qualvollen Lebenszeit in Bodenhaltung und den traumatischen, unvorstellbar strapaziösen Stunden auf dem Transport in physisch und psychisch sehr schlechtem Zustand! Sie nun wieder zu verladen und weiter zu transportieren, bewerten wir als verantwortungslos, tierschutzgesetzeswidrig und moralisch unvertretbar!
Wir haben bereits am Freitag, 26.7.2019, dem Besitzer der Tiere angeboten, die Tiere zu übernehmen und auch die Behörden über dieses Angebot informiert. Wir würden für die Versorgung und Unterbringung der Tiere aufkommen und sie in den nächsten Wochen und Monaten -gemäß der Hauptaufgabe unseres Vereins- mit Schutzvertrag an Lebensplätze bei tierlieben Privatpersonen vermitteln.
Leider weigert sich der Besitzer, dieses Angebot anzunehmen und die Behörden scheinen bisher keine Handhabe zu finden, um die Weiterfahrt endgültig zu verhindern oder die Tiere zu enteignen!
Uns bleibt nur noch so wenig Zeit und wir möchten nun zumindest öffentlich machen, dass es unser Angebot gibt! Dass eine Rettung der Tiere möglich wäre!
In unserer Welt sind Tiere, die ebensolche Erdbewohner sind wie wir Menschen, hoffnungslos verloren und dem Menschen in seiner zerstörerischen anthropozentrischen Haltung rechtlos und hilflos ausgeliefert. Ihre milliardenfache Versklavung, Folterung, Knebelung und Tötung wird durch unsere ökonomische Gier gerechtfertigt und durch unsere Gesetze legalisiert. Jedes Privileg, jeder moralische Grundsatz und jedes Recht in unserer Welt wird vom Menschen einzig und allein sich selbst zugesprochen!
Ein Mensch, der bei vollem Verstand und vollem Bewusstsein entscheidet, seine Tiere dicht gedrängt in Transportboxen bei Temperaturen von über 35°C ohne Wasserversorgung und Kühlung auf einen mehr als 14 Stunden dauernden Transport zu schicken, begeht in unserem Rechtsstaat einen Verstoß gegen das Verbot des Langstreckentransports. Und kassiert eine lachhafte Geldstrafe. Dass er durch seine Entscheidung 500 Tieren einen qualvollen, stundenlang andauernden Todeskampf und einen furchtbaren Hitzetod bereitet hat, dass er Verantwortung trägt für das stundenlange Martyrium der 4200 überlebenden Tiere , wird nicht geahndet, nicht bestraft, nicht gesündt ! Er verliert durch seine Tat nicht einmal das „Eigentumsrecht“ an diesen Tieren! Er darf weiterhin über ihr Leben und ihren Tod verfügen. Welches RECHT nehmen wir Menschen uns?!?
Unser Angebot bleibt und steht: Wir möchten die Tiere übernehmen und sind bereit, alle Kosten und die Verantwortung für das ab sofortige Wohlergehen und Leben dieser
Tiere zu tragen!
Wer uns helfen kann, möge uns helfen!
Bitte verbreitet unsere Nachricht!
Euer Team von
Rettet das Huhn e.V.