WIR RETTEN LEGEHENNEN AUS MASSENTIERHALTUNG - RETTET DAS HUHN E.V.
WIR RETTEN LEGEHENNEN AUS MASSENTIERHALTUNG - RETTET DAS HUHN E.V.

 

 

Rettet das Huhn – News 

April 2017

Notfallrettung im Münsterland

Hahn "Blanko" wurde unter den schlechten Haltungsbedingungen von seinen Hennen stark bepickt.

Anfang April erreichte uns ein dringender Hilferuf von einem Hobbybauern im Münsterland.

Durch die monatelange Stallpflicht zeigten seine 30 Hennen zunehmend aggressives Verhalten gegeneinander und es war sogar schon zu Todesfällen gekommen. 8 Tiere hatte er aufgrund der starken Pickwunden separiert.

Nun wusste er sich keinen Rat mehr und bat uns, seine Tiere abzuholen und zu vermitteln. Natürlich kamen wir diesem Hilferuf nach. Unsere Vera wurde sofort aktiv und fand im Handumdrehen wunderbare Plätze bei lieben Menschen für alle Tiere.

Zusammen mit ihrer Helferin Maren fand sie bei dem Bauern eine „Freilandhaltung“ vor, bei der selbst ohne Stallpflicht der Platz äußerst beengt, die Freilauffläche viel zu klein war. Viele Hennen waren stark gerupft, der Hahn bis auf die nackte Haut kahl gepickt.  

Die 8 stark verletzten Hennen nahm Maren zu sich in Pflege. Alle anderen fanden traumhafte Heime bei lieben Menschen, wo sie endlich genügend Freilauf und liebevollen Umgang erfahren können.

Mittlerweile haben sich alle Tiere toll erholt und die Rückmeldungen der Adoptanten zeigen, dass sich das aggressive Verhalten nirgendwo bestätigt.

Alle leben nun friedlich ein glückliches, stressfreies Hühnerleben – so wie es sein soll. 

"Blanko" nun entspannt und glücklich in seinem neuen Zuhause. Die ersten neuen Federn wachsen schon :)

Februar 2017

In letzter Zeit finden sich immer wieder bei facebook oder auch bei Ebay Kleinanzeigen Angebote, ausgediente Legehennen zu kaufen. Oft werden uns diese Anzeigen mit der Bitte um Rettung und Vermittlung gesendet.
Es handelt sich immer um Legehennen, welche von den Betreibern der Anlagen nach ca. 1 bis 1,5 Jahren gegen neue junge Legehühner ausgetauscht werden. In der Regel gehen sie zum Schlachter und werden zu Tierfutter verarbeitet. Die Verkäufer möchten einen Betrag zwischen 1 und 3 Euro pro Huhn verdienen, wenn sie die Tiere an Hobbyhalter verkaufen.

Wenn man nun weiß, dass der Schlachtpreis für ein ehemaliges Legehuhn bei unter 10 Cent liegt, wird deutlich, dass die Industrie hier mit der Tierliebe der Hobbyhalter noch weiteres Geld verdienen möchte. Natürlich zählt jedes Leben und ein Leben ist nicht mit einem Geldbetrag zu messen - aber bei mehr als 40 Millionen (!!!) Legehennen, die allein in Deutschland jedes Jahr ausgetauscht werden, ist schnell klar, dass wir nicht jedes Leben retten können.

Unsere große Bitte:
Bezahlt kein Geld für diese Hühner! Unterstützt dieses verwerfliche System nicht noch durch eure Beträge, denn damit finanziert ihr indirekt den Kauf der nächsten Junghennen. Übernehmt die Hühner nur, wenn sie euch kostenlos überlassen werden oder bietet uns von Rettet das Huhn e.V. freie Hühnerplätze an. Unser Verein zahlt bei der Übernahme der Hühner grundsätzlich kein Geld an die Betreiber und ist natürlich immer auf schöne Hühnerplätze angewiesen umso viele wie möglich zu retten.
Ebenso bitte wir Euch, keine solche Anzeigen an uns weiterzuleiten. Wir werden Euch immer mit einem weinenden Auge absagen. Denn wir haben kooperative Betriebe, die uns die Hennen umsonst überlassen und werden das System Massentierhaltung auf keinen Fall unterstützen.

Euer Team von Rettet das Huhn e.V.

Januar 2017

Rettung von 818 Legehennen und 6 Hähnen aus Freilandhaltung in Niedersachsen

Mitte Januar führten wir die

11. Rettungsaktion in der mit uns kooperierenden Freilandhaltung in Niedersachsen durch.

Nach der großen Bayernrettung im Dezember, die uns so viel Zeit, Aufregung und Nerven gekostet hatte, erschien uns nun der routinierte Einsatz im wohl bekannten Stall und die Zahl von "nur 800 Hennen" so beruhigend sicher zu planen, so leicht zu handhaben und durchzuführen. 

Bereits Ende November hatten wir die Vermittlung fast abgeschlossen und genügend liebe Adoptanten für alle Hühner gefunden. Alles schien sicher und relativ einfach.

Und doch wurde es in den letzten Tagen vor der Rettung wieder aufregender und etwas komplizierter als wir erwartet hatten. 

Die Stallpflicht machte uns einen Strich durch unsere gute und langfristige Vorplanung. 

Immer mehr Sperr- und Beobachtungszonen wurden eingerichtet, insbesondere in West-und Nordniedersachsen und viele Adoptanten sagten uns relativ kurzfristig vor der Rettung ab. 

Auch das Tierheim Hamburg Süderstraße, das uns normalerweise 20-30 Hühner abnehmen und so auch kurzfristige Absprünge ausgleichen kann, stand dieses mal nicht zur Verfügung - eben wegen der Stallpflicht.

So musste in den letzten Tagen vor dem Termin noch einiges umgelegt werden, Notfallplätze angefragt und neue Anfragen schleunigst bearbeitet werden, um die abgesprungenen Plätze zu ersetzen. 

Mit unserem zuverlässigen Team und den vielen tierlieben Menschen im Rücken, die unsere Aktivitäten verfolgen und uns unterstützen, schafften wir es aber wie immer und hatten pünktlich zum Rettungstermin genügend sichere Lebensplätze für alle 818 Hennen und die 6 Hähne, die wir aus dem Betrieb übernehmen konnten.

Morgens um 4 Uhr bei eisigen Minusgraden standen unsere treuen und zuverlässigen Helfer am Stall bereit.

Mit Schutzkleidung ging es in den Stall, Huhn um Huhn wurde hinaus getragen, aus dem stickigen Dunkel des Stalls in die Dunkelheit des klaren frühen Januarmorgens.

 

Zwei Stunden später war der Stall leer, alle Hühner sicher in unseren Transportboxen untergebracht. Verteilt wurden sie auf die Transportfahrzeuge für die Übergaben in Wolfsburg, Bremen, Hamburg, Kiel und Berlin.

Besonders freute es uns, dass wir auch alle 6 Hähne, die in dem Bestand lebten, mitnehmen und in gute Hände vermitteln durften.

 

Bei einsetzendem Schneefall und teils vereisten Straßen ging es dann los zu den Übergabeorten - und hier lief auch alles wie am Schnürchen. 

Die Adoptanten standen bereit, nahmen ihre Hühnchen in Empfang und brachten sie in viele liebevoll hergerichtete neue Hühnerheime.

 

Wie wir es aus diesem Betrieb gewohnt sind, waren die Hühner in gutem Zustand, gut befiedert und vital.

Ein paar wenige Kümmerlinge brachten wir in Pflegestellen unter, wo auch sie sich nach einigen Tagen der Fürsorge und tierärztlichen Versorgung aufrappeln und genesen konnten. 

 

Unsere Laura glücklich - alle Hühner im neuen Zuhause, alle Boxen wieder sauber

Unser Dank gilt wieder allen Adoptanten, die unseren Hühner ein artgerechtes Leben schenken, die sie umsorgen, achten und beschützen.

 

Ebenso danken wir natürlich unseren treuen Helfern, die uns immer mit vollem Einsatz am Stall unterstützen, und unserem besten Team der Welt - unseren Vermittlern, die unermüdlich gute Plätze für unsere Hühner suchen und finden und sich auch geduldig mit allen bürokratischen Hürden herumschlagen, die unsere Arbeit mittlerweile mit sich bringt. 

Danke für die Rettung von 818 Hennen und 6 Hähnen, die ohne euch niemals ein artgerechtes kennen gelernt hätten und deren Weg ohne euch in den Schlachthof geführt hätte. 

Dezember 2016

Große Hühnerrettung in Bayern 

Mission 5000 - Wie scheinbar Unmögliches Wirklichkeit wird

Im Frühling dieses Jahres begann alles mit der enttäuschenden Mitteilung unseres kooperierenden Hühnerwirts in Bayern. Wir könnten die 1500 Hennen nicht wie erwartet im Sommer bekommen, er wolle sie noch -wie die Hennen im zweiten Teil des Stalles- bis Ende des Jahres behalten. Dann aber könnten wir gleich alle haben. Alle 5000. 2 Jahre würden die Hennen dann in dem Legebetrieb verbracht haben.

Zunächst Enttäuschung, Ärger und Sorge... Noch viele weitere Monate in der Bodenhaltung standen „unseren“ Hühnern nun also bevor...

Wie viele von ihnen würden während dieser Zeit noch sterben und so ihre Rettung nicht mehr erleben dürfen? ...

Würden die schon gefundenen Adoptanten am Ball bleiben und bis Dezember warten? ...

Wieder eine Ausstallung unter ungünstigsten Vorzeichen - im Winter...

Wieder dieselbe Situation wie im vergangenen Jahr... Wieder 5000...

Rückblick:

Im Dezember 2015 waren wir erstmals in diesem Betrieb. Nur 6 Wochen vor dem Ausstallungstermin hatten wir das Angebot des Hühnerwirts bekommen, seine Hennen zu übernehmen. Es begann ein Wettlauf gegen die Zeit. In 6 Wochen schafften wir es, 1349 Lebensplätze zu finden. 1349 Hühner holten wir also im Dezember 2015 ab und brachten sie in ein neues Leben. Hinter uns mussten wir die Türen des Stalles schließen und alle übrigen zurücklassen – wissend, dass sie wenige Tage später vom Schlachter abgeholt werden würden. Diese Erfahrung, das Gefühl während dieser Ausstallung, in der jeder Griff deiner Hand lebensentscheidend ist - welches Huhn greife ich und nehme es mit ins Leben? welches greife ich nicht und überlasse es dem Tod?- steckte uns allen noch quälend in den Köpfen...

Und nun sollte es wieder so sein?

Ellen sprach es aus: „Es hilft ja nichts. Wir müssen bis Dezember warten. Aber dafür starten wir jetzt die Mission 5000. Dieses Jahr retten wir ALLE!“

Ich weiß nicht, wer aus unserem Team zu diesem Zeitpunkt glaubte, dass das zu schaffen sein könnte. Vermutlich niemand. Aber etwas Anderes, als es zu versuchen und dafür zu kämpfen, blieb uns nicht übrig. Und so starteten wir die „Mission 5000“ für unsere bayrischen Hühnchen. (Tatsächlich ging es nicht mehr um 5000 Hennen, sondern „nur“ um circa 4500. Das war die Anzahl der vermutlich noch lebenden Tiere, die der Hühnerwirt uns angegeben hatte.)

Zu diesem Zeitpunkt hatten unsere süddeutschen Vermittler/-innen rund 400 sichere Plätze für die bayrischen Hühner gefunden. Ob die Leute dabei blieben und bis Dezember warten würden, galt es nun zu prüfen. Zu diesem Zeitpunkt standen uns außerdem noch die Vermittlung von jeweils 800 niedersächsischen Freilandhennen im Juli und September sowie die Vermittlung von rund 1500 westfälischen Bodenhaltungshennen ebenfalls im September bevor... Das allein war schon Aufgabe genug und sollte den Großteil unseres Teams bis September beschäftigen. Die Vermittler/-innen aus Bayern und Baden-Württemberg blieben also zunächst allein mit der großen Aufgabe, der Mission 5000, und sammelten Hühnerplatz um Hühnerplatz... von 5000 blieben sie weit entfernt. Dass diese immense Anzahl an guten Lebensplätzen wahrscheinlich überhaupt nicht und schon gar nicht allein in Süddeutschland gefunden werden konnte, erschien uns allen als traurige und belastende Gewissheit.

Dass das beste Team der Welt trotzdem ALLES geben würde, um so vielen Hühnern wie nur möglich das Leben zu retten, und dass es VIELE VIELE tierliebe Menschen geben würde, die wir im Herzen erreichen und auf deren Mithilfe als Adoptanten wir zählen könnten, das war auch eine Gewissheit! Und so stiegen nach den erfolgreichen Septemberrettungen ALLE Vermittler mit ein und wollten helfen, die Mission 5000 wahr werden zu lassen. Einzig die Vermittler in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Berlin mussten wir außen vorlassen, da hier bereits die Plätze für die nächste Rettung im Januar in Niedersachsen gefunden werden mussten.

Drei Monate INTENSIVSTER Suche nach geeigneten Plätzen begann. Wir kontaktierten die regionalen Zeitungen, schrieben Email-Notrufe, schalteten Anzeigen, machten Wirbel über facebook und installierten schließlich einen tagesaktuellen „Hühner-Counter“ auf unserer Homepage und facebook-Seite, auf der die verbleibende Zeit und die noch fehlenden Hühnerplätze angegeben wurden. Im November verfolgten allein auf unserer Homepage rund 10 000 Menschen täglich diese Zahlen – auf facebook noch um ein Vielfaches mehr. Unser Aufruf zur Rettung der bayrischen Hühner wurde über 224 000 Mal auf Facebook gesehen und verbreitete sich wie ein kleiner aber beharrlicher Sturm in ganz Deutschland.

Unsere 16 involvierten Vermittler/-innen bearbeiteten von September bis November rund 3000 Anfragen und Ende November – drei volle Wochen vor dem Ausstallungstermin- war es dann so weit!! Der Hühnercounter stand auf 0! Wir hatten es geschafft! Für jedes Huhn war ein Lebensplatz gefunden! Über 600 geeignete Abnehmer standen fest auf unseren Vermittlungslisten. Die Mission 5000 war gelungen. Zumindest schon mal theoretisch. 

 

Denn dann kam die Vogelgrippe. Unsere Euphorie und riesige Freude über den unglaublichen Erfolg bekam einen gewaltigen Dämpfer und statt Vorfreude auf die Rettung begann nun das große Zittern. Wir telefonierten tagelang mit den Veterinärämtern der vielen geplanten Übergabeorte, entwarfen in größter Eile einen Ratgeber für unsere Adoptanten zum Thema „Eingewöhnung neuer Hennen in eine bestehende Gruppe unter Stallpflicht“, beantworteten 1000 Fragen verunsicherter Abnehmer, mussten Absagen aufgrund der Stallpflicht hinnehmen, wieder umdisponieren, neue Plätze suchen und pausenlos Stoßgebete in einen Himmel schicken, an dessen wie auch immer gearteten Gott angesichts des Grauens, das den Tieren auf der Erde angetan wird, der Glaube schwer fällt. Stoßgebete, dass im Umkreis um „unseren“ Betrieb kein infizierter Wildvogel gefunden wird! Dass nicht eine Sperrzone ausgerechnet im Umkreis unseres Betriebs eingerichtet werden und somit die Rettung unserer Hühner zerschlagen würde!

OB und wenn ja, WER unsere Gebete erhörte, wissen wir nicht. Wir wissen nur: Es ging alles gut. Das zuständige Veterinäramt gab uns die Hennen frei, ein tierärztlicher Tupfertest bestätigte uns zusätzlich die Vogelgrippefreiheit und so konnten wir am 9.Dezember aufbrechen zur größten Rettungsaktion in unserer Rettet-das-Huhn-Geschichte.

 

Was dafür an logistischer und organisatorischer Planung nötig war, möchte ich hier nicht lang und breit ausführen. Die wichtigsten Zahlen lassen sicherlich einen guten Eindruck davon entstehen:

 

4500 Legehennen

615 Adoptanten

16 Vermittler/-innen aus 6 Bundesländern

Ausstallung an 2 aufeinanderfolgenden Nächten

23 Transporte in 7 Bundesländer

27 Übergabeorte

450 benötigte Transportboxen

29 mit vermittelte Hähne aus privaten Notsituationen oder Gnadenhöfen

6 vermittelte Hähne aus dem Betrieb

Fast unser gesamtes Team reiste für das Wochenende mit Transportern und LKWs nach Bayern an. Knapp 200 unserer Transportboxen brachten wir aus den verschiedenen Bundesländern mit. 150 neue Transportboxen bestellten wir und ließen sie direkt zum Betrieb liefern. Da wir die Ausstallung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (bzw. Nächten) durchführten, konnten wir einige der Boxen doppelt benutzen. 

Am Samstag schafften wir es innerhalb von 3 Stunden, 2550 Hennen in unsere Boxen zu setzen und zu verladen und so waren alle geplanten Transporte morgens um 7 Uhr abfahrbereit und kamen planmäßig an ihren Übergabe-orten in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern an. 

 

Hier seht Ihr den Stall am Samstag Morgen bei unserer Abfahrt. 1600 Hennen befanden sich noch darin, die wir in der nächsten Nacht abholen würden.

Das Foto macht eindrucksvoll deutlich, welche Enge in diesem Stall geherrscht hat, als 5000 Hennen darin leben mussten.

Am Sonntag früh traten wir zum zweiten Teil der Ausstallung an und um 6 Uhr morgens war es so weit: Der Stall war leer! Wir schalteten das Licht ein, vergewisserten uns, dass sicher kein Hühnchen noch irgendwo versteckt saß und blickten dann auf das, was uns vor wenigen Monaten noch als Utopie erschien, als großer und wohl unerreichbarer Wunsch: Der leere Stall! Nichts mehr darin als der Dunst der vielen traurigen Monate der Gefangenschaft, Staub, Kot, Federn, die Metallgitter und Stangen, auf denen 10 000 Hühnerfüße zwei lange Jahre gestanden hatten. Alles nun leer!  Alle Hühner waren sicher untergebracht in unseren Transportern, würden in Kürze unterwegs sein in ihr neues Leben. Und hier ließen wir KEINES zurück! NICHT EIN EINZIGES!

Eine Träne noch und unsere Bitte um Verzeihung an die, die wir vor einem Jahr hier zurücklassen mussten – und dann musste es weitergehen. 

Einige sehr schwache oder verletzte Hühner, die nicht in den normalen Boxen transportiert werden konnten, galt es noch auf die verschiedenen Transporte zu verteilen. Dann musste rasch gerechnet werden. Statt 4500 Hennen waren es nur 4141 Hennen, die wir noch lebend vorgefunden hatten. Die fehlenden rund 360 Hühner mussten nun so bei den verschiedenen Transporten abgezogen werden, dass an jedem Übergabeort noch ausreichend Hennen ankommen würden, so dass zwar einige Adoptanten weniger Hühner bekommen, keiner aber leer ausgehen würde. 

 

Und dann ging es los. Fort von hier und den Menschen entgegen, die ihre Hühnerheime so liebevoll hergerichtet hatten und an vielen Orten in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt aufgeregt auf diese Hühnchen warteten.

Den Menschen entgegen, die mitgeholfen hatten, dass dieses Wunder wahr werden konnte und dass aus 4141 ausgebeuteten „Nutz“tieren, deren einzige Lebensberechtigung bisher dem Zweck der Eierproduktion für den Menschen unterstellt war, geschätzte, verwöhnte und geliebte Haustiere werden durften.

4141 Tiere, die nun leben dürfen, die Sonne, Erde, Wind und Regen kennen lernen werden, die sich ein Nest aus Stroh bauen dürfen, freundliche Worte und die Zuneigung eines Menschen erfahren dürfen, die gepflegt werden, wenn sie krank sind, die sich mit ihren Artgenossen wohlig in der Erde pudern und friedlich in der Sonne ruhen dürfen, die sich jeden Tag neugierig in ihr kleines Leben stürzen und jeden Abend geborgen in einem kuschligen Stall neben ihren Freundinnen einschlafen dürfen. 

 

 

Für zwei kleine Hühner kamen wir leider zu spät. Sie waren schon zu schwach und starben auf der Fahrt ins Leben.

Eine von ihnen in einer unserer normalen Transportboxen. Sie war uns während der Rettung nicht aufgefallen und nicht als pflegebedürftiges Huhn aussortiert worden.

 

Die zweite wurde auf der Fahrt nach Nordrhein-Westfalen in der Fahrerkabine behandelt und versorgt, starb aber leider in den Armen unserer Helferin Maren.

1000 Dank an die 615 lieben Menschen, die trotz Vogelgrippe und winterlicher Witterung unseren Hühnern so liebevolle Lebensplätze geschenkt haben!

Ohne Euch wäre das Wunder – die Mission 5000 – nicht Wirklichkeit geworden!

 

Großer Dank auch an die vielen Menschen, die geholfen haben, unseren Aufruf zu verbreiten, die andere Menschen angesprochen und von uns berichtet haben!

 

Ein Dankeschön möchten wir auch an Ludwig richten, den Betreiber des Stalls. Er hat uns bei den Absprachen mit dem zuständigen Veterinäramt unterstützt und die Durchführung des Tupfertests extra für uns in die Wege geleitet. Außerdem hat er am Abend vor den Ausstallungen auf unser Bitten hin das Licht und die Futterbänder im Stall zwei Stunden länger als normalerweise eingeschaltet gelassen. Auf diese Weise wurde die Nachtruhe der Hennen und die Zeit, in der sie vor den Transporten ohne Futter und Wasser waren, um zwei Stunden verkürzt. Das ist nicht selbstverständlich und wir sind sehr dankbar für diese Kooperation, ebenso wie für sein tatkräftiges Mitanpacken und Unterstützen unserer Arbeit an den Rettungstagen.

 

Ein dickes Dankeschön gilt  Jan, Tobias, Gabriel, Luci, Jogi, Knut, Olli und allen weiteren Helfern, die uns am Stall, bei den Transporten und an den Übergabeorten so tatkräftig unterstützt haben! Ihr ward super!

 

Zu guter Letzt möchten wir als Vorstand von Rettet das Huhn e.V. unseren herzlichsten Dank an unser Vermittler-Team schicken – an das beste Team der Welt, das sich in den vergangenen Monaten über jedes Maß an Ehrenamt hinaus mit vollstem Herzen, ganzer Kraft und 100%iger Verlässlichkeit für dieses Wunder eingesetzt hat! Danke an Raphaela, Jana, Natalie, Mira, Jörg und Jörg, David, Annika, Melanie, Sandra, Vera, Birgit, Nicole und Bianca Maria!

Genauso ein Dankeschön natürlich auch an unsere „Nordvermittler“, die ganz nebenbei und unbemerkt während der ganzen Bayernpanik die 800 Niedersachsen-Hennen vermittelt haben, die wir im Januar 2017 übernehmen werden. Danke an Madeleine, Bianca, Laura, Svenja, Alex, Kira und Björn!

 

Eine erholsame und friedliche Weihnachtszeit und die besten Wünsche für das neue Jahr wünschen Euch

 

Steffi, Ellen und Katja von Rettet das Huhn e.V. 

Oktober 2016

Kleine Hennenrettung in Mönchengladbach

Zum wiederholten Male konnte unser Team in Mönchengladbach einige Hennen aus einer kleinen Freilandhaltung übernehmen.

Dort leben ca. 140 Hennen, farblich beringt und unterschiedlichen Alters.

Abholen dürfen wir immer nur die jeweils ältesten Hennen – dieses Mal 32 Tiere.  

29 davon befanden sich in recht gutem Zustand und wir konnten sie sofort an schöne Lebens-plätze weiter geben.

1 Glucke saß noch im dunklen Stall, und auch sie durften wir mitnehmen, da eine gluckende Henne viele Wochen keine Eier legt und somit für den Bauern unbrauchbar ist. Sie bleibt bei unserer Vermittlerin Sandra.

Da sie nach wochenlangem Festsitzen schon sehr blass und mager ist, wird sie dort nun gepäppelt und sanft entgluckt (was bei Legehybriden recht unkompliziert ist).

Im Stall fielen uns 2 etwas jüngere Hennen auf - die eine stark humpelnd und die andere mit schlimm entzündeten Ballenabszessen an beiden Füßen.

Glücklicherweise überließ uns der Bauer nach

einem Gespräch auch diese beiden Hennen,

obwohl sie nicht zu der Ringfarbe gehörten, die wir übernehmen durften. 

Auch diese beiden Hennen verbleiben zur Pflege und Genesung im Team. 

Ab Sonntag Mittag konnten unsere Sandra und ihre beiden Helfer Kiki und Sandra O. zufrieden zurückblicken auf glückliche Hühneradoptanten und wieder einige Hühnerseelen mehr, die nun geschützt und behütet weiter leben dürfen.

 

Danke an alle Adoptanten und Unterstützer, die auch diese kleinen Rettungen zwischendurch möglich machen!

Rettet das Huhn e.V. bringt 2343 Hühner in zwei Rettungsaktionen ins Leben...... Oder: Vom Recht auf Leben

Die Vorbereitungen und Durchführung zweier großer und eng aufeinanderfolgender Rettungen haben unser Team in den letzten Wochen auf Trab gehalten.

Am ersten Septemberwochenende übernahmen wir wieder einmal den „Bestand“ eines Bodenhaltungsstalles in Nordrhein-Westfalen. Nur eine Woche  später holten wir den „Bestand“ aus einer niedersächsischen Freilandhaltung ab.

 

Bei den „Beständen“ handelte es sich um 1548 ausgemergelte, größtenteils federlose, blasse und verstörte Bodenhaltungshennen, die noch niemals in den 17 Monaten ihres Lebens die Sonne gesehen, in der Erde gescharrt oder friedlich in einem Strohnest gesessen haben, sowie um 795 flinke zarte weiße Hennen aus Freilandhaltung, in deutlich besserem Zustand als ihre Leidensgefährten aus der Bodenhaltung, ausgestattet mit enormer Flugfähigkeit, hoher Intelligenz und natürlichen angeborenen Instinkten. Auch sie haben ihre 17 Monate in nicht artgerechter Massenhaltung verbracht, ohne ein bestehendes und für Hühner grundlegend wichtiges Sozialgefüge, ohne Orientierung, ohne Momente der Ruhe und Entspannung, ohne Rückzugsmöglichkeiten und ohne, dass ihnen jemals zuvor das Recht auf  unversehrtes Leben gewährt wurde.

 

„Leben“ dürfen diese Tiere einzig und allein, weil der Mensch sich an ihnen bzw. an ihren Eiern bedienen will.  Das ist der  ausschließliche Grund, aus dem der Mensch diesen Hühnern ein begrenztes Lebensrecht zuspricht. Für 17 Monate .... solange wie das Huhn benötigt, um zunächst –beschleunigt durch Züchtung und hochtechnisierte Futter- und Lichtprogramme- anzufangen zu legen und dann eine Legeperiode ohne Unterbrechung die kleinen, ebenmäßigen, perfekten Eier zu legen, die der Konsument auf seinem Frühstückstisch sehen möchte. Danach endet ihr Recht auf Leben - völlig selbstverständlich von der großen Masse der Gesellschaft akzeptiert und für rechtens befunden : sind es doch schließlich „Nutztiere“, Tiere, die der Mensch einzig und allein zur Erfüllung seiner Bedürfnisse halten, nutzen und töten darf. 

 

2343 solcher „Nutztiere“ trugen wir also in unseren Armen aus dem stickigen Dunkel des einzigen Lebensraums, den sie bis dahin kannten. Für 9 Tiere ein Quadratmeter „Lebensraum“, überwiegend auf Gittern, Metallstangen oder im eigenen Kot. Künstliches Licht, immer gleichförmiges hoch eiweißreiches Legemehl und die unerträgliche immer währende Geräuschkulisse hunderter gestresster Leidensgenossinnen... Das sind die Lebensbedingungen, die der Mensch ihnen zuspricht für die Zeit ihres Nutzens....

2343 einzelne Leben sind es.  2343 Tiere, die nicht weniger als ein Hund, eine Katze, ein Schwein oder ein Mensch an ihrem Leben hängen. Denn jede einzelne Henne hat nur dieses eine, IHR Leben. Genau wie du oder ich. Und jede einzelne Henne empfindet den Drang, ihren angeborenen Bedürfnissen entsprechend sicher und zufrieden leben zu dürfen. Ihr eigenes Leben, und nur um ihrer selbst willen. Jede dieser Hennen fühlt Stress, Bedrängnis, Schmerz und Todesangst – nicht weniger als jeder einzelne von uns Menschen es fühlen würde, wenn wir unter vergleichbaren Bedingungen leben und sterben müssten.

 

Woher hat der Mensch sich das Recht genommen, ein Lebewesen als  „NUTZTIER“ zu bezeichnen, um sich dann über die Empfindungsfähigkeit dieses Wesens hinwegzusetzen und ihm jegliches Recht auf freies eigenständiges Leben – fernab jeder Versklavung und Ausbeutung- abzusprechen?

WOHER?

 

Seht sie euch an.

Nach 12 Monaten Hochleistungslegen  wären sie als Abfallprodukt der Legeindustrie im Schlachthaus entsorgt worden. So wie es jährlich 45 Millionen Legehennen ergeht. Ungesehen hinter den dicken Mauern der Schlachthäuser, aber akzeptiert und in Auftrag gegeben von jedem Menschen, der ihre Eier kauft. Ohne jemals Fürsorge, Achtung und das Recht auf Leben erfahren zu haben. Und ohne jemals als fühlendes Individuum betrachtet worden zu sein. Namenlos. 

Seht sie euch an:

 

 

Freedom, gerettet am 3. September 2016 aus einer Bodenhaltung.

Hier seht Ihr sie noch während unserer Ausstallung. Hochinteressiert und neugierig sah sie dem Treiben zu und blinzelte keck der bis dahin nie gesehenen aufgehenden Sonne entgegen.

 

 

 

Lotta, gerettet am 3.September 2016 aus einer Bodenhaltung.

Hier wenige Stunden nach der Befreiung, zum ersten Mal mit Stroh und Gras unter den Füßen.

 

 

 

 

Wilma , gerettet am  3. September 2016 aus einer Bodenhaltung.

Sie darf nun leben und wird liebevoll -natürlich auch tierärztlich- versorgt.

 

 

Hope, gerettet am 3.September aus einer Bodenhaltung.

Krankheit und Schmerz war sie dort ohne Abhilfe ausgeliefert. Nun wird sie umsorgt, der Bauchdeckendurchbruch wurde erfolgreich operiert und sie geht tapfere Schritte ins Leben. 

 

 

 

Joker, gerettet am 3.September 2016 aus einer Bodenhaltung.

Einer neurologischen Störung hilflos ausgeliefert konnte sie Kopf und Hals nicht mehr aufrecht halten. In der Tierarztpraxis eroberte sie alle Herzen im Sturm und durfte endlich Hilfe und Schutz erfahren. 

 

 

Matilda, gerettet am 3.September 2016 aus einer Bodenhaltung.

Hier auf dem Weg in ihr neues Zuhause.

 

 

Dorothee, gerettet am 3. September 2016 aus einer Bodenhaltung.

Erschöpft holt sie Atem, wenige Minuten nachdem sie aus dem Stall geholt wurde. Ruhig und schon fühlend, dass ihr nun nichts Böses mehr geschieht.

 

 

Sissi, gerettet am 11. September aus einer Freilandhaltung. Eine fast elfenhafte Prinzessin, am Tag ihrer Rettung staunend auf erster Entdeckungstour.

 

 

Bonnie, gerettet am 11. September aus Freilandhaltung.

Hier noch misstrauisch und abwartend, beim ersten Ausblick auf ihr Leben.

 

 

Happy, gerettet am 11. September 2016 aus einer Freilandhaltung.

Grazil und bewegungsgeschickt erkundet sie ihr neues Zuhause.

 

 

September , gerettet am 11. September 2016 aus einer Freilandhaltung.

Der blasse, hängende Kamm deutet darauf hin, dass in der Freilandhaltung viele Hühner den Stall gar nicht verlassen und sich nicht in die Ausläufe wagen, aus Unsicherheit und Stress durch die Massenhaltung.

Nur 11 Gesichter und Namen, die wir euch hier zeigen und die beispielhaft stehen für die 2343 Hennen, die wir in diesen beiden Rettungsaktionen zu ihrem Recht auf Leben verhelfen durften.

 

Sie stehen auch stellvertretend für die knapp 40 000 Hennen, die wir insgesamt bereits retten und in ein Leben bringen konnten.

 

Und sie stehen stellvertretend für die „Bestände“ der Legeindustrie, für 45 Millionen Legehennen, die jedes Jahr allein in deutschen Betrieben ihr Dasein fristen müssen und für die es keine Rettung gibt.

 

Sie alle haben ebenso ein Gesicht, sie alle hätten ebenso das Recht, einen Namen zu tragen, sie alle haben ebenso nur ihr eines, einziges Leben – sie alle leben und sterben unter der Hand und zum Nutzen des Menschen – ungesehen, unbetrauert und in ihrer gesamten 17monatigen Lebenszeit ohne Recht auf Leben.

 

Herzlichen Dank im Namen des gesamten Teams von Rettet das Huhn e.V. an alle Adoptanten, die diesen Tieren ein Zuhause geschenkt haben und ihnen nun Schutz, Freiheit und die Lebensrechte gewähren, die jedem Tier auf dieser Erde zustehen ! 

 

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an Frau Sandra Bartel aus Mönchengladbach, die sich spontan bereit erklärt hat, die gesamten Kosten für Hopes Bauchdecken-Operation und die anschließende Hormonchipbehandlung zu übernehmen. 

 

Eure Steffi

 

Unter diesem link findet Ihr wunderbare Bilder, die uns eine Adoptantin dreier Hennen aus der Bodenhaltung freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Zu sehen ist die Übergabe der geretteten Hühner an einem unserer Übergabepunkte (in Mönchengladbach bei Sandra) und der Einzug der Hennen ins neue Zuhause. Danke für diese eindrucksvollen Bilder!

https://get.google.com/albumarchive/107231516550385098724/album/AF1QipNFYSKwB0Ki5lfwUjsSlo7lnp7yQvs1Ucvju85K?source=pwa&authKey=COr1_-SO76CxVw​

 

RTL Nord begleitete die Übergabe der Bodenhaltungshennen an ihre neuen Besitzer in Hamburg. Einen kurzen TV-Bericht darüber findet Ihr hier.

 

rbb begleitete die Übergabe der Freilandhennen an ihre neuen Besitzer im Raum Berlin. Einen kurzen TV-Bericht daüber findet Ihr hier.

 

Hier findet Ihr weitere Bildeindrücke von den beiden Rettungsaktionen im September. 

Unser RdH-Mobil von außen & innen:

 

Heute wollen wir euch einen Einblick in unser RdH-Mobil  gewähren, auf das wir sehr stolz sind.

 

Der alte Mercedes mit Doppelkabine wurde speziell auf unsere Hühner-Bedürfnisse angepasst.

Für das auffällige Design ist die Firma Planen Müller Hannover verantwortlich.

 

Die Plane des LKWs wurde nicht nur für uns bedruckt, es wurden auch noch Lüftungsklappen eingeschnitten, die einen Hitzestau im Laderaum vermeiden.

 

 

 


Zudem bekam der LKW noch schöne Autoaufkleber

für die Frontseite.

 

Um ein schnelles Be- und Entladen zu garantieren wurde der Laderaum von der Firma Oliver Rott aus Mönchengladbach umgebaut. Es gibt nun einen genau vorgegebenen Beladungsplan, der es ermöglicht, dass bis zu 870 Hühner gleichzeitig im RdH-Mobil in die Freiheit reisen können.
 

Die Hühnertransportboxen können pro Verbund mit einem fest installierten Zurrgurt schnell gesichert werden.

Die Zurrösen wurden extra dafür eingebaut.

Außerdem hat die Firma Oliver Rott ein fest installiertes Regalsystem in die Ladefläche gebaut: Hier können bis zu 70 Hennen komfortabel in Kleintierkäfigen transportiert werden. Diese Plätze werden für weite Strecken genutzt, ebenso können hier kranke oder verletze Tiere schonend transportiert werden.

Wir möchten uns ebenfalls beim Tiershop XXL bedanken, der uns die Kleintierkäfige günstig verkauft und uns zugesagt hat, dass wir auch bei zukünftigen Anschaffungen für unseren Verein unterstützt werden.


 

Somit haben wir ein auf unsere Bedürfnisse angepasstes Hühnermobil. Wir freuen uns, dass wir so viel tolle Unterstützung bekommen haben!
Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass der anstehende TÜV-Termin keine großen Überraschungen für uns bereithält.

Vielen Dank an
Planen Müller, Oliver Rott & dem Tierschutzshop XXL – durch Eure Untersützung konnten wir den alten Mercedes in ein perfektes Hühner-Mobil umwandeln!
Außerdem möchten wir uns bei
allen Menschen bedanken, die bisher für unsere Tierschutzarbeit gespendet und so den Kauf des RdH-Mobils ermöglicht haben!

Das Team von RdH

Juli 2016:

Von der Rettung der 760 Freilandhühner -... und vom Glück, das sie uns bringen...

 

Zum 9.Mal fuhren wir am vergangenen Sonntag zu dem niedersächsischen Freilandbetrieb, der uns regelmäßig seinen Hennenbestand überlässt. Wie immer trafen wir uns zu früher Stunde um 4 Uhr morgens am Stall. Zunächst heißt es dann Transportboxen aus den verschiedenen Transportern ausladen und bereitstellen, Kleintierkäfige und Pflegeboxen vorbereiten, Schutzkleidung anziehen, jeder auf Position und dann kann es losgehen. 

 

 

 

 

 

Mit unserem 13köpfigen Team und dem Landwirt holten wir 760 noch etwas verschlafene braune Hennen und 4 Hähne aus dem Stall. 

 

Jedes Hühnchen wurde wie immer rasch begutachtet, um schwache oder kranke Tiere von vornherein auszusortieren und nicht in den normalen Boxen auf die Reise in die Adoptionsstellen zu schicken, sondern sie in Pflegestellen unterzubringen.

Wie wir es aus dieser Anlage gewohnt sind, war der Großteil der Tiere aber recht kräftig, noch gut befiedert und augenscheinlich gesund.

 

 

Einige schwache und sehr magere Tiere verteilten wir auf unsere Pflegestellen. 

Ebenso eine Hennen mit einem großen Abszess am Auge und eine mit einer alten Entzündung am abgerissenen Ohrlappen. 

 

 

 

Diese Henne war uns beim Verladen nicht aufgefallen, war jedoch bei Ankunft des Transports in Berlin so geschwächt, dass sie nicht mehr stehen konnte. Wir bangten um sie, unsere Bianca kümmerte sich sofort um sie, gab ihr den Namen Hera und ... 

 

 

 

...schon am nächsten Tag konnte Hera die ersten vorsichtigen Schritte im weichen Gras machen. 

 

 

 

Ein einziges Hühnchen fanden wir an Rücken und Bauch fast federlos vor. Sie bekam gleich einen hübschen bequemen Sommerpulli und hatte so während des Transports bereits einen guten Schutz vor weiterer Bepickung durch andere Hennen

 

 

Besonders freuten wir uns auch für die vier Hähne, die wir aus dem Betrieb übernehmen konnten, und für drei weitere, die wir aus privaten Haltungen vor der Schlachtung bewahren und gemeinsam mit den Hennen in schöne Plätze vermitteln konnten. 

 

 

 

Um 6 Uhr morgens war der Stall leer und alle Tiere sicher in den verschiedenen Fahrzeugen untergebracht, bereit für ihre Reise in ein neues Leben. 

 

 

 

Mit fünf Transportern ging es zu den Übergabeorten in Bremen, Kiel, Hamburg, Halle-Schwerstedt und Wolfsburg-Berlin, wo wie immer schon Scharen freudig aufgeregter Menschen unsere Hühnchen erwarteten.

Besonders rührte uns dieses Mal ein Mädchen, das mit seinen Eltern einen Anfahrtsweg von knapp 200km hatte und sogar extra eine Hotelübernachtung in Kauf nahm, um morgens um 6.30 Uhr rechtzeitig zur Hühnerabholung in Wolfsburg zu sein. Für viele Menschen mag so etwas noch akzeptabel und verständlich sein, wenn es beispielsweise um die Abholung/Adoption eines Hundes geht..... aber für zwei Hühner...? Dass es diese Menschen gibt –und davon kennen wir mittlerweile ja zum Glück in ganz Deutschland sehr sehr sehr viele!- die keinen Unterschied zwischen einem ehemaligen sogenannten „Nutz“tier und einem sogenannten „Haus“tier machen und sich auf ihre neuen Hühnchen genauso freuen, wie andere Menschen auf einen neuen Hund oder ein Pferd, macht uns sehr glücklich. Genau diese Menschen sind es, denen wir unsere Hühner anvertrauen und die unsere Rettungsaktionen überhaupt erst möglich machen. Beschenkt werden sie mit der Zuneigung und dem einzigartigen Glück, das Hühner verschenken können und das man schwer mit Worten beschreiben kann. Wir haben es schon oft versucht - so richtig verstehen kann man es vielleicht nur, wenn man es einmal mit den eigenen Augen gesehen hat: 

Ein Huhn, das in den 17 Monaten seines Lebens in größter Enge unter tausenden oder hunderten anderer Hühner gelebt hat, überwiegend oder gänzlich im Stall, in ständigem Gedränge und sozialem Stress, ständigem Lärm durch seine Artgenossen, das kein Gras kennt, kein Stroh, keine Erde, keine Sonne, keinen Wind, keine Ruhe, ein solches Huhn kommt nun in ein endlich artgerechtes, behütetes Zuhause.

Ungläubig, still, staunend erkundet es den Stall, macht staksige Schritte auf                                                                                   dem ungewohnten Grund...

 

.... steht, schaut, beginnt zaghaft zu scharren, entdeckt das Nest, ein vorsichtiger Schritt hinein, entdeckt das Stroh und weiß instinktiv, wofür es ist, setzt sich hinein, blickt sich um, scheint erstaunt, dass es ungestört bleibt, und beginnt mit dem angeborenen Nestbauverhalten –zum ersten Mal in seinem Leben- nimmt Strohhalm um Strohhalm in den Schnabel und legt die Halme hinter sich, neben sich, um sich herum, voller Hingabe, genüsslich, lange Zeit, steht dann wieder auf und erkundet weiter die Umgebung....

 

 

...den Sand vor dem Stall, lugt neugierig nach oben, blinzelt in den Himmel, findet Gras und pickt ein paar Halme, scharrt, staunt über die Ruhe, sieht sich um, setzt sich irgendwann hin, ins weiche Gras, ein wenig erschöpft von all den Eindrücken und spürt: so ist es richtig. So sollte es schon immer sein... 

 

...Die Sonne fällt auf sein mattes Gefieder, es schließt die Augen und dann tut es das, was der Lohn ist für Menschen, die solchen Hühnchen ein Leben schenken: es gurrt. Wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben. Es gurrt leise vor sich hin, als deutliches Zeichen des Wohlbefindens und der Zufriedenheit, ein zweites Huhn kommt langsam zu ihm, setzt sich dicht daneben, schließt die Augen, und gemeinsam bleiben sie lange Zeit still so sitzen.... 

 

Wer das einmal erlebt hat, erkennt, welche Grausamkeiten die Massentierhaltung den so intelligenten, sozialen und empfindsamen Tieren antut. Und wer das einmal erlebt hat, weiß, dass die Rettung jedes einzelnen Lebewesens alle Anstrengung wert ist. Dass man tausendfach belohnt wird für weite Wege, schlaflose Nächte, alle Anstrengungen, die eine Rettung im Vorfeld mit sich bringen....

Das Gefühl, ein glückliches Huhn beim Genießen von Ruhe und Sonne zu beobachten, ist ein Geschenk. 

Nach einem langen, langen Tag geht die Sonne unter... nach Monaten der Vorvermittlung und Vorbereitung, Wochen der Transport- und Ablaufplanung, weiten Wegen auf der Autobahn, nach Reinigung von 80 Boxen und 5 Transportern... belohnt uns das schöne Abendrot und der erfüllende Gedanke an unsere 760 Hühnchen, die nun schon selig schlummernd in kuschligen Ställen von ihrem ersten Tag im Leben träumen.

Herzlichen Dank an unsere lieben Adoptanten, herzlichen Dank an die Helfer vom Tierschutzverein Hamburg Süderstraße, die uns wieder -wie schon so oft- tatkräftig bei der Rettung und beim Transport nach Hamburg unterstützt haben und herzlichen Dank ans beste Team der Welt!

Eure Steffi 

 

Erika & friends:


"Wir gehen weg von dem Gedanken der Nutztiere, denn jedes Tier hat ein Recht darauf, bei der Gestaltung seines Lebens Freiheit zu genießen."

Wenn ein Milchviehbetrieb schließt, ist es gewöhnlich, dass die ausgedienten Kühe verkauft oder geschlachtet werden.
Hier läuft es anders: Es entstehen artgerechte Lebensplätze für Erika uns ihre Freunde.

Rettet das Huhn e.V. findet dies vorbildlich - es geht auch anders!
Daher haben wir das Projekt mit einer Spende unterstützt.

 

http://erikaandfriends.de/

Von der Hoffnung, dass es morgen besser wird

Huhn „Morgen“ heißt Morgen für die Hoffnung, dass es morgen besser wird...

Diese Hoffnung haben wir Tierschützer immer...

Unsere Sandra hat sie so genannt. Während der vielen Wochen, die sie um Morgens Leben gekämpft und jeden Tag gehofft hat, dass es vielleicht morgen besser wird. Dass sie es vielleicht morgen schafft, einen Moment auf den geschundenen Beinen zu stehen...

„Morgen“ kam aus einer illegalen Einzelkäfig- haltung in NRW zu Sandra. Die alten Käfige, die noch aus Legebatterien der mittlerweile verbotenen Käfighaltungssysteme stammten, waren in den dunklen Gebäuden eines Schweine-

mastbetriebs versteckt. Dank einiger Tierschützer wurde der Fall aufgedeckt. Die Halter wurden natürlich nicht mit einem Tierhalte-

verbot belegt, sondern bekamen lediglich die Auflage, ihre Haltung in eine Freilandhaltung umzubauen. Für das, was den Tieren hier über Jahre an Leid angetan wurde, steht als Zeuge unsere Morgen. Lest hier Sandras Bericht:

 

 

„Viel Schlimmes habe ich schon gesehen, aber Morgens Zustand war ein Schock! Sie litt unter Käfiglähme (einer Folge des monatelangen Eingesperrtseins in einem winzigen Drahtkäfig), konnte nicht stehen, beide Unterseiten ihrer Flügel waren voller Hämatome vom Abstützen, ihre Krallen mehr als 5cm lang, ihr Kamm riesengroß, ihre Augen voller Angst.

Die Hämatome an Morgens Flügeln

 

Bei ihrem Anblick stand schnell der Gedanke im Raum, ob wir dieses Huhn erlösen sollten... Oder auf das Morgen hoffen und ihr eine Chance geben?

Der Tierarzt konnte „außer“ der Käfiglähme keine Brüche feststellen, auch Ultraschall und Blutuntersuchung ergaben, dass man es versuchen könnte. 

 

Also haben wir ihr eine Art Trageschaukel gebaut, worin sie stundenweise hängen konnte, um ihre Flügel zu entlasten und die Beine ausstrecken und entlasten zu können. Wir haben Greif- und Bewegungstraining mit ihr gemacht, sie so oft wie möglich in die Sonne gesetzt, ihr viel gutes Futter, Vitamine und Zuwendung gegeben.Sie hat alles dankbar angenommen und so toll mit gemacht.

Morgen hat uns gezeigt, ja ich will!

Sie bekam einen Hormonchip, damit sie keine Eier mehr legte und dadurch nicht noch weiter ausgezerrt würde. Nach einigen Wochen konnte sie schon wenige Minuten alleine stehen und hat im Haus auch ihre ersten Laufversuche gemacht. 

 

Es wurde immer besser, jeden Tag ein bisschen, jedes Morgen brachte einen kleinen Fortschritt. Nur ein Humpeln ist geblieben, von einer irreparablen Hüftarthrose. Aber das wird auch behandelt und damit kann Morgen nun gut leben.

Stundenweise war Morgen dann täglich mit in meiner gehandicapten Gruppe. Die anderen Hennen waren lieb zu ihr, und dennoch hat es sehr lange gedauert, bis sie auch ohne mich bei den Hühnern bleiben wollte. Sie hatte regelrecht Angst vor Hühnern. Viele Wochen habe ich sie zum Schlafen noch ins Haus geholt, weil sie einfach nicht mit den anderen in den Stall gehen wollte.

 

Bis vor wenigen Wochen.. als ich sie abends reinholen wollte, hatte sie entschieden mit den anderen in den Stall zu gehen, dort zu schlafen und dort „morgen“ auch unter ihresgleichen aufzuwachen in einem neuen Tag.

Nun lebt Sie ein Hühnerleben.

 

Über ein paar nette Paten für „Morgen“ würden wir uns sehr freuen !

(Hier gehts zu den Hühnerpatenschaften)

 

Liebe Grüße, Sandra

Tolle Werbeaktion für uns im dm-Markt Kaltenkirchen

Vielen lieben Dank an Antje Rowedder & das Team des dm-Marktes in 24568 Kaltenkirchen für eine gelungene Präsentation unserer Tierschutzarbeit!!!

 

Einige Wochen wurde unser Verein auf einer Präsentationsfläche des dm-Marktes vorgestellt. Dabei wurden über 100 Euro Spenden gesammelt. Noch wichtiger ist uns, dass wir auf diese Weise viele Menschen erreicht haben und über unsere Tierschutzarbeit und die Bedingungen der Legehennen aufklären konnten.
Lieben Dank auch an unsere fleißige Petra aus unserem Team-Kiel, die Antje bei der Aktion unterstützt hat.

Kooperation mit "Eyes on Animals" im Kampf für die Verbesserung der Ausstallungsbedingungen für Legehennen

Eyes on Animals (EoA) ist ein niederländischer Verein, der hauptsächlich im Bereich Tiertransporte arbeitet und sich momentan schwerpunktmäßig dem Thema Geflügeltransporte widmet.

 

Im Juli 2015 begleiteten einige Mitglieder der EoA unsere Ausstallung von 800 Legehennen in einem niedersächsischen Freilandbetrieb und filmten dort unsere Methode des stressarmen, achtsamen Fangens und Verladens der Hennen, auch als „schwedische Methode“ bezeichnet. Diese Aufnahmen verwendeten sie zur Erstellung eines Aufklärungsfilm, mit dessen Hilfe sie nun in den Niederlanden erste Schulungen für Hühnerfänger durchführen und politisch die „schwedische Methode“ als Voraussetzung zur Zertifizierung für Freiland- und Biobetriebe durchzusetzen versuchen.

Der kurze Film zeigt sehr eindrucksvoll den eklatanten Unterschied zwischen der konventionellen brutalen Methode und unserer Methode,  bei der kein Huhn verletzt wird und der Stresslevel so niedrig wie möglich gehalten wird.

Hier könnt Ihr ihn anschauen:

 

https://www.youtube.com/watch?v=TTsqqzVJHbw

 

 

Weitere Infos zu den Transport- und Schlachtbedingungen in der Geflügelindustrie und den hartnäckigen Einsatz von "Eyes on animals" für die Tiere findet Ihr hier bei uns unter „Botschaften und Ziele/ Schlacht- und Transportbedingungen“.

Unsere drei kleinen Hühnerrettungen im April 2016: 

30 Hennen im Münsterland

dürfen leben!

Das Team Münsterland, macht sich Sonntag Vormittag auf den Weg nach Gütersloh. Dort warten 30 Hühner aus einer privaten Hühnerhaltung darauf, vor dem Schlachttod bewahrt zu werden.

Die ländliche Idylle trügt. Auch in dieser kleinen Hühnergruppe tauscht der Landwirt seine Hennen nach ca 12 Monaten Legearbeit aus. „Sonst rechnet sich das nicht…“ sagt der Landwirt und führt uns in den Stall. Es flitzen 30 kahl gepickte Hühnchen aufgeregt herum. Auch wenn die Hühner nach draußen können, so ist doch der Auslauf viel zu klein bemessen. Die Folge ist, dass die Hühner sich aus Langeweile und Stress, ebenso wie in den Massenhaltungen, die Federn auspicken.

Vorsichtig und beherzt fangen wir die Hühner ein und setzen sie in unsere mit Jutesäcken ausgelegten Transportkisten und freuen uns um jede Hühnerseele, die wir mit in die Freiheit nehmen können.

Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir den Übergabeort, bei Vera zuhause in Münster. Dort werden wir schon sehnlichst von den Abnehmern erwartet.

Ein jeder hat sich an unsere Empfehlung gehalten und ausreichend große Transportbehältnisse mitgebracht. Schön dick mit Stroh, oder kuschelig weich mit Handtüchern ausgelegt.

Als wir die Autotüren öffnen und die ersten nacktgerupften Hühnchen zu sehen sind, bricht ein kleiner aufgeregter Tumult unter den Abnehmern los. Solche kahlen Tiere hatte keiner erwartet.

Aufgeregt und sichtlich berührt nimmt ein jeder seine Hühner in Empfang und vor Freude strahlend werden die Kisten von glücklichen Menschen zu den Autos getragen, die den Weg in ein neues, besseres Leben fahren werden.

Wieder einmal wissen wir mehr, wie schön es ist Leben zu retten, Menschen zusammen zu bringen und glücklich zu sehen, ein gutes Werk getan zu haben.

Zufrieden, dass alles so reibungslos geklappt hat, freuen wir uns schon auf unseren nächsten Einsatz als „Hühnerretter“.

Liebe Grüße Vera & Marco

 

43 Hennen im Raum Mönchengladbach

dürfen leben!

Wie immer, wenn wir uns am Wochenende auf Hühnerrettung begeben, sind wir für die Hühner früh aufgestanden, um in einem kleinbäuerlichen Betrieb in NRW einige ausgediente Hennen zu übernehmen.

Wie immer, wenn´s um Hühner geht, an meiner Seite meine treuen Helferinnen Sandra O. und Kiki H.. Insgesamt leben in dem Kleinbetrieb 140 Hennen unterschiedlichen Alters, nach Alter sortiert mit farbigen Ringen markiert. Regelmäßig überlässt uns der Bauer die ältesten Hennen  aus seinem Betrieb. 

43 Hennen dürfen wir heute einfangen und in ein neues Leben bringen. Ausreichend Übung haben wir, und so sind die Hennen schnell eingefangen, die Ringe kontrolliert und die Tiere in unseren Boxen untergebracht.

2 Hühner fallen uns dabei schnell auf, eine Henne mit nur einem Auge, eine andere mit vermutlich mehreren alten Brüchen der Zehen.

 

Da wir verletzte, gehandicapte oder kranke Tiere natürlich nicht weitergeben, bleiben diese beiden in Sandra O.s Obhut.

Alle übrigen Hennen sind glücklicherweise in einem erfreulichen Zustand und können an die Adoptanten übergeben werden.

Da uns schon bei unseren letzten Hühnerübernahmen die schlechte Wasserversorgung im Stall aufgefallen ist, haben wir kurzerhand eine Eimertränke besorgt und mit einer Erhöhung im Stall aufgestellt. 

 So haben die Hennen nun frisches Wasser im Stall und für das ältere Bauern-Ehepaar ist es leicht zu befüllen.

Mit unseren 43 Hennen machten wir uns dann auf den Weg zur Übergabe und alle konnten zügig in ihr neues Zuhause einziehen. So konnten Hennen und Menschen zufrieden den restlichen Sonntag genießen!

Wie immer unser großes Dankeschön an alle, die mit uns bereit waren, früh aufzustehen und die Hennen bei sich aufzunehmen!

Eure Sandra

 

 

 

116 Hennen aus dem Hunsrück dürfen leben!

 

Am 9. April 2016 machen wir RLP-Vermittler (Jörg aus der Pfalz und Ellen aus Rheinhessen) uns auf den Weg und treffen uns im Hunrück zu unserer gemeinsamen kleinen Rettungsaktion. 120 Legehennen haben ausgedient und sollen gerettet werden. Die Hennen lebten bisher in einem Freilandbetrieb, der im Nebenerwerb geführt wird. Da man Freilandhennen am besten im Dunkeln ausstallt, müssen wir und unsere Helfer früh aufstehen: Um 5 Uhr treffen wir uns mit dem Bauern und legen los.

Der Bauer hat im Vorfeld genaue Angaben gemacht: Tatsächlich retten wir 116 Hennen, die alle -wie angegeben- in einem guten Zustand sind; die Schnäbel sind zum Glück nicht kupiert. Auch gibt es keine besonders schwachen oder verletzten Hennen. Die Ausstallung gelingt rasch und ohne Probleme.

Es gibt zwei Transporte: Jörg fährt zurück in die Pfalz und Ellen übergibt ihre Hennen in Mainz und in Südhessen.

Bereits am Vormittag sind alle Hühner von ihren neuen Besitzern abgeholt worden und bereits am Mittag erreichen uns die ersten schönen Fotos der Hennen im neuen Zuhause. Eine gelungene Aktion!

Zum 2. Mal haben wir die Hühner aus diesem Betrieb übernommen und der Bauer hat angekündigt auch weiterhin mit RdH zu kooperieren.

Wir danken unseren Helfern des RLP-Teams, die uns immer treu zur Seite stehen und allen Hühnerabnehmern, die unsere Arbeit für die Tiere erst möglich machen!

 

Liebe Grüße, Jörg & Ellen

Vorbereitung der Ausstallung

Zwei Rettungen im März 2016 : Wir konnten 1630 Legehennen ins Leben bringen !

 

Wieder einmal war es so weit und aus allen Himmelsrichtungen setzten sich am frühen Morgen oder sogar schon in der Nacht die Transportfahrzeuge unseres Teams in Bewegung in Richtung NRW- zur Ausstallung und Übernahme der Bodenhaltungshennen. 

 

Wieder einmal war ein Jahr vergangen für die Hennen im linken Stallabteil.

12 Monate ohne Tageslicht, in quälender Enge mit 9 Hennen pro qm, 12 Monate Gitterroste unter den geschundenen Füßen, 12 Monate Hochleistungslegen bis zur totalen Erschöpfung, 12 Monate Durchhalten im pausenlosen Stress und Kampf mit den Artgenossen –ohne Rangordnung, ohne soziale Beziehungen und ohne Sicherheit, 12 Monate ohne Sandbad, ohne Sonne, ohne die Füße jemals zum Scharren benutzen zu können, ohne Rückzugsort, und ohne je als fühlendes, lebensberechtigtes Individuum betrachtet worden zu sein....

12 Monate, in denen einige hundert Hennen ungesehen und unbetrauert unter diesen Haltungsbedingungen verstorben sind.

Im Stall

 

 

 

 

1337 Legehennen haben die 12 Monate überlebt.

Im Stall

 

 

 

 

1337 konnten wir an diesem Rettungstag lebend aus ihrem Gefängnis herausholen.

 

 

 

 

Für 2 Hennen kamen wir zu spät, wir konnten sie nur noch an Ort und Stelle erlösen.

Blanket, wie wir sie fanden...

 

 

 

Eine dritte völlig entkräftete Henne entdeckten wir zufällig im anderen Stallabteil, aus dem wir erst im August die Hühner herausholen dürfen. Sie lag bereits auf den Gittern, unter den Füßen ihrer Leidensgenossinnen, vor Erschöpfung dem Tode näher als dem Leben. 

Wir holten sie heraus, Helferinnen hielten sie bis zur Abfahrt in Decken gehüllt auf dem Arm und wir gaben ihr den Namen "Blanket".

Run free, kleine Blanket.

 

 

 

Sie fühlte Sonne auf ihrem Gesicht, wurde geliebt und umsorgt, rappelte sich am nächsten Tag in der Pflegestelle tatsächlich etwas auf, verlor ihren Kampf dann leider doch und die Kraft reichte nicht aus, um ins Leben zu kommen.

 

Für 1337 Hennen aber führte der Weg ins Leben!

 

Wir sind schlimmes gewohnt aus den letzten Jahren unserer Rettungsaktionen, doch dieses Mal war der Zustand der Hennen noch sehr viel erschütternder. 80% der Tiere waren fast federlos und körperlich am Ende ihrer Kraft.

Viele der Hennen hatten Schnäbel, die kaum oder gar nicht kupiert wurden. Andere wiederum waren kupiert. Wir vermuten, dass das an technischen Fehlern in der grausamen, maschinellen Praxis des Schnäbelkürzens im Kükenalter lag.   So wie wir schon manchmal Bestände hatten, in denen wir Hühner mit viel zu stark kupierten, geradezu verkrüppelten Schnäbeln vorfanden, kann es wohl auch andersherum passieren, dass Schnäbel nicht richtig oder gar nicht kupiert werden. Durch diese nicht kupierten Schnäbel waren die Auswirkungen des Federpickens in diesem Bestand also noch verheerender als wir es bisher erlebt hatten. Neben der Vielzahl an nackten Hennen gab es einige Hennen mit Wunden durch Kannibalismus, wie immer auch Tiere mit Kloakenvorfällen, einige Tiere mit Ballenabszessen und ein Huhn mit einem vermuteten Schädel-Hirn-Trauma....                                    

Unsere Quarantäne- und Pflegekäfige waren schon bald überfüllt. Circa 30 Hennen kamen so zunächst in Pflegestellen, in denen sie aufgepäppelt und gesund gepflegt werden.

 

 

 

 

Die übrigen 1300 Hennen konnten in unseren Transportkisten direkt zu ihren neuen Hühnereltern gebracht werden. 

 

Gegen Mittag waren alle Hühner sicher verladen und die Vermittler machten sich auf schnellster Route auf den Weg zu ihren Übergabepunkten in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. 

Rund 250 Hühneradoptanten warteten dort an 15 verschiedenen Übergabepunkten. Es waren tränenreiche, erschütternde und gleichzeitig auch sehr freudige Momente, als diese Menschen ihre neuen, so erbärmlich zugerichteten Hühner aus unseren Boxen entgegen nahmen. 

 

 

Viele viele Hühnerpullis mussten wir den Hühnchen mitgeben und schickten sie damit und mit unseren besten Wünschen ins neue Zuhause.

 

 

 

 

 

 

 

In warm eingestreuten, isolierten und mit Wärmelampen beheizten Ställe sorgen nun diese wohlmeinenden, verwöhnenden Menschen für unsere Hühner, die bis dato in ihrem gesamten 17monatigen Leben noch nie das Tageslicht gesehen, noch nie Einstreu, Stroh oder gar Erde unter den Füßen hatten und noch niemals von einem Menschen respektvoll und sorgend behandelt wurden.

Im neuen Zuhause
Endlich geliebt und in Sicherheit
Zum ersten Mal Erde unter den Füßen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitgleich zu unserer Bodenhaltungsrettung fand ebenfalls im Sauerland die Ausstallung und Übernahme der Hennen eines kleineren Freilandbetriebes statt. Daher mussten wir unser Team aufteilen und unsere Vermittlerin Sandra führte diese Rettungsaktion mit ihrem Helferteam allein durch. Die Freilandhennen befanden sich glücklicherweise in einem deutlich besseren Zustand, als ihre Kolleginnen aus der Bodenhaltung. 

 

 

Allerdings gab es auch  hier viele deutlich bepickte Hennen, nackte Rücken, Hälse und nackte Bäuche. 

 

 

 

3 Hähne wollte der Betreiber spontan auch noch abgeben und unser Jörg -eigentlich gerade bei der Bodenhaltungsrettung im Einsatz- organisierte im Nullkommanichts auch noch deren Abholung und Unterbringung bis zur Vermittlung.

 

Bei Sandra in Mönchengladbach wurden dann die 293 Freilandhennen an die vielen neuen tierlieben Besitzer verteilt , die dort schon aufgeregt und bestens vorbereitet auf ihre Hühner warteten.

 

Neben 1630 Hennen, die wir an diesem Tag im März retten konnten, konnten auch noch 13 Hähne im Zuge dieser Hühnervermittlung ein neues Zuhause finden. Und auch unser kleiner Serama-Hahn Odysseus, den wir vor einigen Monaten aus einem Bananenkarton in einem Messiehaushalt befreit hatten, konnte mit seinen Partnerinnen Perle und Pandora von Niedersachsen aus über das Sauerland nach Rheinhessen reisen und schließlich in Heidelberg endlich ein traumhaftes Zuhause finden.

 

Wir sind –bei aller Kritik und allem Entsetzen über die Zustände in den industriellen Haltungssystemen- dankbar, dass die Betriebe uns die Hennen überlassen und sich auf eine Kooperation mit Tierschützern einlassen. Wir stehen im Gespräch mit ihnen und stehen auch beratend zur Seite. Den Hennen stehen in der Bodenhaltung seit einiger Zeit immerhin schon Picksteine und Muschelschrot zur Verfügung. Wir hoffen, dass der Betreiber nun auch noch Staubbadewannen in seine Anlage stellt, wie er es uns gegenüber in Aussicht stellte.

 

Und wir danken Euch -  all den tierlieben Menschen, die uns unterstützen und sich der Hühner annehmen, die ihnen ein behütetes Zuhause schenken, die weite Wege für sie fahren, um sie abzuholen, die Werbung für uns machen und anderen Menschen von uns erzählen, die uns mit Spenden oder Hühnerpatenschaften unterstützen.

Danke Euch allen, dass Ihr Euer Herz für diese Hühner öffnet! 

 

Zum ersten Mal Sonne auf der geschundenen Haut

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