WIR RETTEN LEGEHENNEN AUS MASSENTIERHALTUNG - RETTET DAS HUHN E.V.
WIR RETTEN LEGEHENNEN AUS MASSENTIERHALTUNG - RETTET DAS HUHN E.V.

Rettet das Huhn – News 

Dezember 2019

 

Unsere Dezember-Rettungen: 3556 Leben gerettet!

WIR SAGEN DANKE FÜR 2019 !

 

Zum Jahresende möchten wir euch über unseren Dezember berichten - über den großen Kraftakt, auf den wir im Herbst während der Vorvermittlungszeit besorgt geschaut haben, und der schließlich mit Hilfe so vieler tierlieber Menschen doch wieder so wunderbar verlaufen ist und

3400 unschuldige Tiere in ein neues Leben geführt hat! 

 

 

 

Am zweiten Adventswochenende übernahmen wir 250 Hennen aus einer Bodenhaltung im Breisgau.

29 sehr schwache Tiere aus diesem Betrieb durften wir glücklicherweise bereits Mitte November abholen, da sie in so schlechtem Zustand waren, dass wir befürchteten, sie würden den Rettungstag sonst nicht mehr erleben. 

 

 

 

Am dritten Advent holten wir

930 Hennen aus einer Bodenhaltung im Westerwald,

 

am 4. Advent 1350 Hennen aus einer Bodenhaltung in NRW und

 

am 29.Dezember 830 Hennen aus einer Freilandhaltung in  Niedersachsen

 

sowie 50 Hennen aus einer Bodenhaltung bei Bremen. 

 

 

3383 Tiere, die ihr bisheriges Dasein in künstlich beleuchteten, stickigen Ställen gefristet hatten, von denen die meisten noch nie das Tageslicht gesehen, die Sonne gespürt oder frische Luft geatmet hatten.

Tiere, die teilweise wenig oder gar nicht mehr befiedert waren, die abgemagert und ausgezehrt bis auf ihre letzten Kräfte zusammengepfercht auf engstem Raum hatten leben müssen, deren Füße bisher nichts anderes fühlen durften als Gitterroste, metallene Sitzstangen und Beton… 

 

Für diese 3383 Tiere galt es während der Wochen vor den Rettungsterminen geeignete Adoptanten zu finden.

Menschen, die auch im kalten Dezember geeignete Bedingungen für die Aufnahme dieser armen, geschundenen Tiere schaffen konnten.

Für die Bodenhaltungshennen war ein vorläufiges Separee nötig, eine Wärmequelle im gut isolierten Stall oder ein vorübergehendes Quartier im Haus, so dass diese Tiere zunächst zu Kräften kommen und sich akklimatisieren, gepäppelt werden und neues Gefieder bilden konnten.

 

Und tatsächlich gelang es -trotz dieser strengen "Winter"- Vermittlungsvoraussetzungen- genügend Plätze für alle Dezemberhühner zu finden. Wir waren und sind noch immer gerührt, was für liebevolle, kuschlig-heimelige Plätze die vielen lieben Adoptanten für unsere Hühner bereitet haben! 

Mitten zwischen diesen Rettungen meldete sich noch ein Biobetrieb aus Hamburg, der uns kurzfristig 45 Hennen und 3 Hähne abgeben wollte, 

die Tierärztliche Hochschule Hannover, die uns ebenso kurzfristig 45 junge Hennen und 2 Hähne aus ihrem Forschungsgut überlassen wollte,

sowie ein Veterinäramt aus Hessen mit der Bitte um Vermittlungshilfe für 46 beschlagnahmte Hennen und mehrere Hähne, so dass wir auch hier noch 144 Tieren das Leben retten konnten. 

 

 

Unser Team war somit an vier Dezemberwochenenden und drei weiteren Tagen unter der Woche in ganz Deutschland

im Einsatz. 

 

NACH der Rettung war während dieser vier Wochen immer sofort wieder VOR der der Rettung.

 

 

 

Transportboxen, Anhänger, Pflegeboxen und Gockeltaxen gingen von einem Einsatz in den nächsten.

 

 

 

Und es musste koordiniert werden,

wann wer was nach welchem Einsatz

zum nächsten bringt.

 

 

 

 

Zusammen mit den 3519 Hennen konnten wir

5 Hähne aus den Betrieben und

32 Hähne aus Tierheimen, Beschlagnahmungen und Notsituationen vermitteln. 

 

77 Hennen konnten wir nicht in

die normale Vermittlung geben, sondern gaben sie als Pflegi in spezielle Pflegestellen oder brachten sie in vogelkundige Kliniken oder Tierarztpraxen - darunter Bauchdeckenbrüche und -verwachsungen, Schichteier, Kloakenvorfälle, Eierstockzysten, Tumore, zwei Schiefhälschen,

eine schwere Beinverletzung, abgetrennte Zehen, drei Hühner mit schwerer Atemnot.

 

Und es gab einige, die extrem schwach und abgemagert und dem Tod schon näher als dem Leben waren- so wie Happy und Noel.

Hier seht ihr sie während der Sauerlandrettung unter Saskias Jacke:

Unsere liebe Tierärztin Nannette Welk, die uns ehrenamtlich bei den Rettungen begleitet, hatte sie bereits mit Infusionen versorgt, doch wir glaubten kaum daran, sie ins Leben zurück zu holen, so schwach waren sie.

Umso größer die Freude über unser wahres Weihnachtswunder, als sie zwei Stunden später bei Saskia die ersten zaghaften Schritte in ihr neues Leben taten:

Wir danken von Herzen den 670 wunderbaren Adoptanten, die ihre Advents- und Weihnachtszeit unseren Hühnchen gewidmet und ihnen so wunderbare Heime und ein behütetes Leben geschenkt haben!

Im Jahr 2019 haben wir so insgesamt

 12.664 Hennen

und 166 Hähnen

in ein neues Leben verholfen.

 

12.664 Hennen, die nach einem grausamen, entbehrungsreichen Leben in der Eierindustrie nicht wie die Milliarden ihrer Geschwister ungesehen und namenlos hinter den dicken Mauern der Schlachthöfe getötet und vernichtet werden, sondern die nun lebensfroh und liebenswert in Deutschlands schönsten Ställen und Gärten (und im Moment auch noch in vielen Wintergärten, Wohnzimmern und Gästezimmern :) scharren und herumwuseln.

Sie sind die wenigen Ausnahmen, die diesem System nach ihrer Ausbeutung lebend entkommen konnten und die uns Menschen vor Augen halten, welch unvorstellbare Verbrechen wir an den Tieren begehen. 

 

Unser unendlich großes Dankeschön an alle Unterstützer unserer Arbeit -

an alle Menschen, die uns durch Patenschaften für unsere Hühner, Kühe und unser Pferd, durch Spenden oder Förderbeiträge unterstützen,

an alle Helfer, die uns immer tatkräftig und zuverlässig zur Seite stehen,

an alle Adoptanten, die den Hühnern so wunderbare Lebensplätze schenken,

an alle Menschen, die uns durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützen oder anderen Tierfreunden von uns erzählen und

an alle Tierärzte und Kliniken, die unsere Hühner so gewissenhaft behandeln, insbesondere an Nannett Welk, die uns bei den Rettungen begleitet,

sowie an Dr. Marco Legler von der Tierärztlichen Hochschule Hannover,

Tierarzt Burkhardt Sudhoff aus Mönchengladbach und

Tierarzt Martin Fischbach-Ulfik vom Kleintierzentrum Walluf,

die auch extra Sonderschichten und Notdienste einrichten,

um für unsere Hühner an und nach den Rettungstagen da zu sein !

 

Wir wünschen euch allen ein gesundes, friedliches und

glückliches Jahr 2020 und freuen uns darauf!

 

Eurer Team von

Rettet das Huhn e.V. 

November 2019


Update: Unsere vier Überlebenden des Hitze-Transport von der A5!

Liebe Freunde von Rettet das Huhn e.V.!

Heute senden wir euch ein Update über die vier überlebenden Hennen des grausamen Schlachttiertransports, der Ende Juli 2019 trotz Transportverbots bei sengender Hitze auf dem Weg von Frankreich nach Polen in Hessen auf der A5 von einer mutigen Ausnahme-Amtsveterinärin gestoppt und auf ihre Anweisung hin entladen wurde.
500 der geladenen 4700 Tiere waren zu dem Zeitpunkt bereits einen furchtbaren Hitzetod gestorben.

Rettet das Huhn e.V. versuchte in den folgenden Tagen vergeblich, bei dem Besitzer der Tiere sowie bei den zuständigen deutschen Behörden eine Übernahme der überlebenden Tiere zu erreichen, um einen Weitertransport und ihre letztendliche Schlachtung zu verhindern.
In der Nacht des 1.Augusts mussten wir schließlich zusehen, wie die 4200 Tiere erneut verladen und auf einen weiteren stundenlangen Transport nach Polen geschickt wurden. Sie starben vermutlich am 2.August in einem polnischen Schlachthof. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits Hunderte von Zusagen tierlieber Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, die einige der Tiere bei sich aufnehmen wollten.

Vier Tiere konnten wir damals retten!

Vier Hennen entkamen den Händen der Fänger und wir konnten sie sichern.

 

Ella, Alice, Hella und Ilka leben seitdem ein glückliches Leben bei unseren Vermittlerinnen Saskia und Michelle. 

Alle vier haben sich von allen Strapazen erholt und unser hühnerkundiger Tierarzt hat uns ihre gute Gesundheit und ihre Lebensfähigkeit in einer privaten Haltung mit Freilauf bestätigt. Sie kennen nun die Sonne, Erde und Gras und haben sich gut in die Herde der anderen Hennen integriert. Sie leben, laufen, genießen, sind gesund und neugierig, lebensfroh und munter.

 

Vier Tiere, die leben dürfen.

Ihren 4200 Tiergeschwister wurde dieses Leben verwehrt, obwohl es möglich gewesen wäre.

 

Das Argument der Behörden gegen eine Übernahme und Vermittlung der 4200 Tiere durch uns, war, dass es sich um Elterntiere von Masthybriden handelt und diese aufgrund ihres Gewichts (aufgrund der monströsen Überzüchtung durch Menschenhand!) nicht lebensfähig wären.

In einem Schreiben des Regierungspräsidiums Gießen antwortete man uns:

"...Da es sich um sogenannte Mastelterntiere handelt, können sie nicht ohne weiteres in eine herkömmliche Haltung integriert werden. Die Abgabe an tierliebe Personen oder Organisationen kommt also nur infrage, wenn dadurch nicht ein neues Tierschutzproblem ausgelöst wird. Man muss also zunächst einmal fachlich abwägen, was das Beste für die Hühner ist. Dazu werden die Tiere fachtierärztlich begutachtet, bevor über ihren weiteren Verbleib entschieden wird. …”

Diese Mail erreichte uns am 1.August um 15.15 Uhr. Bereits gegen 17 Uhr desselben Tages stand schon ein polnischer Schlachttransporter am Stall bereit und drei Stunden später wurde mit der Verladung der Tiere begonnen.

Sie begründeten ihre Ablehnung der Rettung dieser Tiere tatsächlich durch das Tierschutzgesetz !! In jedem Masttierstall dürfen täglich Millionen dieser Tiere unter unsäglichen Bedingungen aufwachsen und „leben“ – damit die Menschen aus ihnen Profit schlagen und sie essen können! In jedem Elterntierbetrieb dürfen diese Tiere 12 Monate oder länger auf engstem Raum in Bodenhaltung unter Missachtung ihrer natürlichen, angeborenen Bedürfnisse gehalten werden ! Ohne Sonne, Erde, Luft, Platz, Rangordnung, Sicherheit, individuelle tierärztliche Behandlung im Krankheitsfall…! Dort dürfen sie behördlich genehmigt „leben“! Dort kommt keine Behörde mit dem Tierschutzgesetz!!

Aber in dem Moment, in dem wir ihnen ein wirkliches Leben, ein Leben unter Bedingungen, die ein Huhn zum Leben und glücklich sein braucht, schenken wollen, werden diese Tiere für nicht lebensfähig und ein Weiterleben unter guten, hühnergerechten Bedingungen für Tierqual erklärt!

 

Im Gedenken an diese 4200 Hühner, die wir nicht retten konnten, stellvertretend für alle Tiere, die in jeder Sekunde unseres Lebens dem grausamen Tierausbeutungs-System des Menschen zum Opfer fallen, möchten wir euch nun zumindest an der Freude über das Leben von Ella, Alice, Hella und Ilka teilhaben lassen.
Ihre Rettung ist ein großes Glück.

Ella, Alice, Hella und Ilka beweisen mit ihrem Leben den behördlichen Irrtum und die Falschheit des gesamten Systems!

Hier findet Ihr unseren Bericht zu den Geschehnissen rund um den Hitzetransport Ende Juli 2019.

 

Euer Team von Rettet das Huhn e.V.

Oktober / November 2019
 

Unsere Rettungen im Oktober: 428 Hennen und 6 Hähne gerettet! 

Dringend viele weitere Lebensplätze gesucht!

An den letzten beiden Oktoberwochenenden haben unsere Teams im Norden und im Süden in zwei kleineren Ausstallungen insgesamt 428 Hennen und 6 Hähne gerettet. Der Kontrast der unterschiedlichen Haltungsformen wird hier sehr deutlich:

Die 194 Hennen, die Silvia und Janina mit ihren fleißigen Helferteams aus einem Bio-Mobilstall im Wendland abholten und an den Übergabestellen in Hamburg und Dannenberg an viele liebe Adoptanten übergaben, zeigten sich vital und mit noch recht gutem Gefieder.

Umso trauriger sind wir, dass der Rettungstag für 2 Hühnchen zu spät kam. Wir fanden sie schon sehr geschwächt, mager und blass in einer Stallecke kauernd und obwohl wir sie gleich in unseren Pflegiboxen gut versorgten, starben sie noch auf dem Weg in ihr neues Leben.
Die übrigen Hühner jedoch leben. Sie können die letzten goldenen Oktobertage im neuen Zuhause in vollen Zügen genießen und sind nun geliebte, geschätzte Haustiere, die mit ihrer Lebensfreude und ihrer putzigen Neugier die Herzen ihrer neuen Besitzer erfüllen.

Der Kontrast zum guten Zustand der Bio-Mobilstall-Hennen zeigte sich am nächsten Wochenende unserer Carmen und unserem Jörg mit ihren tollen Helfern bei der Übernahme von 234 Hennen aus einer Bodenhaltung bei Freiburg.
Die blassen Gesichtchen, die verschreckten Augen, die mageren, größtenteils federlosen kleinen Körper dieser geschundenen Tiere erschüttern uns und die Adoptanten jedes Mal aufs Neue -Hühner, die noch nie in ihrem 16monatigen Leben das Tageslicht gesehen haben, die noch nie die Sonne auf ihrer Haut und Gras unter den Füßen gespürt haben, die noch niemals auf Futtersuche gehen, in der Erde scharren oder im Sand baden durften, die ihr gesamtes bisheriges Leben in quälender Enge, in den eigenen Exkrementen, auf metallenen Gittern oder Betonboden, ohne Beschäftigung und ohne Sicherheit gebende Rangordnung fristen mussten. Diese Hühner aus ihrem stickigen Gefängnis ans Licht zu tragen, ist jedes Mal wieder erschütternd und schmerzhaft.

Und gleichzeitig natürlich macht uns die Rettung jedes einzelnen Tieres und das Wissen glücklich, dass nun endlich das richtige, das gute Leben für sie beginnt, das Leben, das ihnen wie jedem Tier auf unserer gemeinsamen Erde eigentlich zusteht.
Wie immer in den Bodenhaltungen fanden wir einige Tiere mit Ballenabszessen, Kloakenvorfällen, blutigen Kloaken, Legedarmentzündungen und Wasserbäuchen vor. Sie alle befinden sich nun gut tierärztlich versorgt in unseren Pflegestellen. Auch hier kamen wir leider für eine Henne zu spät. Die kleine „Rübe“ starb auf dem Weg in ihr neues Zuhause in unserer Pflegibox.
Die übrigen Hennen wurden von ihren neuen Besitzern – teilweise mit Tränen der Freude und der Erschütterung- liebevoll empfangen, ins neue Zuhause gebracht und werden dort nun verwöhnt, behütet, geliebt und bekommen alles, was ein Huhn zum Leben und Glücklichsein braucht.

Unter den Hennen fanden wir auch Kevin, einen armen verstörten Hahn, der sicher als Eintagsküken falsch gesext in den Betrieb geraten und dort glücklicherweise wohl in der Enge nicht entdeckt wurde und somit das Jahr in der Bodenhaltung überlebt hatte.

 

 

 

Für Kevin suchen wir nun

noch SEHR DRINGEND ein

gutes Zuhause.

 

Wer ihm einen schönen Lebensplatz schenken möchte, wende sich bitte an carmen@rettetdashuhn.de. Er befindet sich momentan im Raum Augsburg, wir können aber auch einen Transport an einen weiter entfernten Platz organisieren.

Gestern erfuhren wir, dass in dem Freiburger Bodenhaltungsbetrieb noch weitere 300 Hennen aus einem anderen Stallabteil Anfang Dezember zur Schlachtung abgegeben werden sollen und wir können und wollen diesen armen Hennen die Rettung nicht verwehren!

Wir waren in diesem Betrieb zum ersten Mal. Zu Beginn der Ausstallung zeigte sich ein Mitarbeiter des Betriebs, der uns zur Seite gestellt worden war, dermaßen brutal im Umgang mit den Tieren, dass uns fast der Atem stockte. Er machte das Licht im Stall an, trieb die panischen Tiere in die Ecke, packte mehrere Hennen gleichzeitig wahllos an Hälsen, Flügeln, Köpfen, Beinen und wollte die schreienden Tiere so hinaus zu unseren Boxen bringen. Jörg sprach ein Machtwort und die Ausstallung lief schließlich nach unseren Regeln ab, sanft, im Dunkeln, und die Tiere einzeln oder zu zweit vorsichtig auf dem Arm getragen.

Die Vorstellung dessen, was die Milliarden Tiere, die nicht gerettet sondern auf diese ganz herkömmliche brutale Art und Weise „ausgestallt“ werden, erleiden müssen, welche Todesangst und welche Schmerzen sie nach ihrem furchtbaren Leben auch noch in den letzten Stunden vor ihrer Schlachtung erleben müssen, kann einem nur das Herz zerreißen. Obwohl wir im Dezember mit den drei bereits geplanten großen Rettungen ohnehin schon eine sehr große Aufgabe vor uns und noch lang nicht genügend zugesagte Plätze für alle Hühner haben, können wir nicht anders und möchten auch noch die 300 Hennen aus diesem Freiburger Stall retten!!

Dafür brauchen wir DRINGEND DRINGEND eure Hilfe!

 

Es fehlen aktuell noch rund 1600 Plätze für die Rettungen im Dezember im Westerwald, Sauerland und in Niedersachsen. Hinzu kommen nun noch weitere 300 Plätze für die Freiburger Hennen!

 

Wenn Ihr zweien oder mehr dieser Tiere ein behütetes, schönes Zuhause schenken könnt, meldet euch bitte UMGEHEND bei einem unserer Vermittler! Wir bringen die Tiere in vielen Transporten an deutschlandweite Übergabeorte.

Hier findet Ihr den Aufruf zu allen Rettungen im Dezember mit allen Terminen, Übergaborten und Ansprechpartnern : AUFRUF WINTERRETTUNGEN

Bitte teilt diesen Aufruf, sprecht andere Tierfreunde an und helft uns, damit wir die Tiere retten können!

Wie immer möchten wir natürlich allen Adoptanten, Helfern, Unterstützern  und Förderern unserer Arbeit herzlich danken! 

 

Hoffnungsvolle Grüße 

Euer Team von Rettet das Huhn e.V.

11. Oktober 2019
Zum Welt-Ei-Tag : L(ei)d in XL

L(ei)d in XL – Der Wunsch des Verbrauchers nach XL Eiern
 
Über die leidvollen Umstände unter denen allein in Deutschland über 51 Millionen Legehennen leben müssen, haben wir schon viel berichtet. Der größte Teil dieser Hennen lebt in Bodenhaltung, mit 9 Hennen pro Quadratmeter, in Ställen ohne Tageslicht und ohne Frischluft, ein Drittel dieser Fläche muss nur tatsächlicher Boden sein, auf dem es weder Platz noch Material zum Scharren gibt, mit Ausnahme der eigenen Exkremente, in denen die Tiere stehen. Zwei Drittel der Fläche dürfen darüberliegende Etagensysteme ausmachen, in denen die Hennen dauerhaft auf metallenen, eckigen Stangen und Gittern stehen. Tausende Tiere werden ohne räumliche Unterteilung in diesen Gefängnissen auf engstem Raum gehalten. So leben sie nicht nur in höchster physischer sondern auch psychischer Bedrängnis. Sie haben keinerlei Möglichkeit, die ihnen angeborenen Bedürfnisse auszuleben, auf Futtersuche zu gehen, in der Erde zu scharren, Insekten, Kräuter, Samen zu suchen, in der Sonne zu baden, und täglich ein reinigendes Bad in trockener Erde zu nehmen, was elementar wichtig für ihre Gefieder-und Hautpflege und ihr Wohlbefinden ist. Es ist ihnen unmöglich, in der Enge und unter so vielen Tieren, in irgendeiner Weise eine soziale Rangordnung herzustellen und so sind sie in jeder Minute ihres Lebens höchstem sozialen Stress ausgesetzt, allein unter hunderten oder tausenden Fremden.
Nach einem Jahr in dieser Haltung, in der sie – gezwungen durch ihre qualgezüchteten genetischen Anlagen und die unterstützenden Fütterungs- und Lichtprogramme in den Betrieben- fast jeden Tag ein Ei gelegt haben, sind sie physisch und psychisch am Ende ihrer Kraft und werden als Abfallprodukt der Eierindustrie zum Schlachthof gebracht und durch neue junge Hennen ersetzt.
In welchem Zustand sich diese Tiere befinden, können wir jährlich tausendfach in unseren Rettungen ans Licht bringen.
Doch nun ist dieses Leid noch nicht genug.
 
Es geht auch noch in „Leid XL“.
 
Gerade in der letzten Zeit hat die Nachfrage der Verbraucher nach sogenannten
XL Eiern zugenommen. In jedem Supermarkt und sogar auf den Wochenmärkten bei den regionalen Eierhändlern sind diese extrem großen Eier zu finden und stark nachgefragt.
Doch welcher Verbraucher hinterfragt, warum es M, L , XL Eier gibt?
Und welcher Verbraucher weiß, welches Leid er sich in den Einkaufswagen legt, wenn er zu den kleinen, großen oder den größten Eiern greift?
 
Wir wissen es und wollen darüber aufklären.
 
Grundsätzlich gilt:
Je jünger eine Henne ist, desto kleiner sind die Eier, die sie legt.
Im Laufe des ersten Legejahres nimmt die Größe zu und so sind es am Ende der Legeperiode dann mindestens M oder L Eier, die diese kleinen, ausgemergelten Tiere legen müssen. Eine Legehenne wiegt nach 12 Monaten im Legebetrieb circa 1 – 1,5 kg. Sie besteht nur noch aus Haut und Knochen und ihr überzüchteter Körper produziert doch trotzdem noch fast täglich ein 70g schweres Ei. Das sind ca. 6% ihres Körpergewichts. Das entspräche einem „Produkt“ von 4,2kg bei einem 70kg schweren Menschen… täglich.
 
Doch woher kommen die XL Eier, die noch größer und schwerer sind als die L Eier, die die Hennen am Ende ihres Legejahres, kurz vor ihrem Tod im Schlachthaus legen?
XL Eier, also Eier mit einem Gewicht von mindestens 73-83g, legt eine Henne, nachdem sie das erste Mal in der Mauser war. Die erste Mauser würde bei einem Huhn unter natürlichen Bedingungen mit 15-18 Monaten einsetzen.
Daher werden in vielen Betrieben die Hennen nicht wie üblich nach 12 Monaten geschlachtet, sondern ihre “Nutzungsdauer” wird verlängert. Die Legehennen kommen durch ihre Überzüchtung und die unnatürlichen Haltungsbedingungen in der Massentierhaltung jedoch nur teilweise und zeitlich sehr unterschiedlich in eine natürliche Mauser. Dies hat zur Folge, dass Mobbing, Unruhe und Kannibalismus in den Gruppen noch stärker zunehmen, da mausernde Hennen geschwächt sind und vermehrt von nicht mausernden Hennen angegriffen werden. Doch auch hierfür hat das tiermissbrauchende Qual-System natürlich eine Lösung: Die Hennen werden synchron in eine Zwangsmauser gebracht. Dafür wird ihnen für mehrere Wochen Futter und Licht entzogen. Sie bekommen nur 4 Stunden pro Tag Licht und in dieser Zeit nur Hafer und Kalk zu fressen, bleiben 20 Stunden in Dunkelheit und ohne Futter. Durch diesen Stress schalten die Körper der Tiere in einen Notfallmodus, die Eierproduktion wird unterbrochen und die Hennen verlieren ihre Federn. Nachdem keine Eier mehr gelegt werden, werden sie noch 4 weitere Wochen in diesem „Programm“ gehalten. Dann wird Licht und Futter wieder hochgefahren, die Hennen bekommen neue Federn und beginnen wieder zu legen: XL Eier.
 
Nach dieser Tortur, die viele Tiere nicht überleben, bleiben die Hennen noch weitere 6-8 Monate im Betrieb und produzieren XL Eier. Es sind zarte, kleine Wesen, die bereits die längste Zeit über alle Maßen ausgebeutet wurden, die nun diese riesigen Eier legen! Insbesondere die weißen Hennen neigen zu besonders großen Eiern, und gerade die weißen Hennen sind meist deutlich zarter und kleiner als die braunen.
 
Wenn dann schließlich aus ihren 24-28 Monate alten kleinen Körpern wirklich alles herausgepresst wurde, was irgendwie möglich war, dürfen sie endlich gehen, auf den Weg ins Schlachthaus, in eine Erlösung nach einem Leben in einer Hölle auf Erden.
Wir wissen von dieser grausamen Praktik , weil einer der Betriebe, dessen Hennen wir übernehmen, diese Zwangsmauser praktiziert. Der Zustand der Tiere, wenn wir sie abholen, ist desaströs, und es ist unerträglich, darüber nachzudenken, welches Leid sie hinter sich haben und welch entsetzlich lange Zeit in diesen qualvoll engen, dunklen, dreckigen Ställen. Die üblichen 12 Monate sind schon so furchtbar furchtbar lang.
Aber DIESE Hennen haben 20-23 Monate hinter sich! Die weißen Hennen haben reihenweise Bauchdeckenbrüche, Kloakenvorfälle, ihre Körper sind bis aufs letzte ausgelaugt, die Legeorgane sind oft geschädigt, der Legedarm porös und durchlöchert, Legedarm und  Bauchraum voller Entzündungen, Eiter und Schichteier.

Ein weiterer Betreiber, der seine Hennen seit Jahren immer pünktlich nach 12 Monaten an uns abgegeben hat, hat uns nun auch angekündigt, dass er seine Gruppen zukünftig länger behalten will bzw. muss, weil seine Kunden nach XL Eiern verlangen und er darauf angewiesen ist, den Markt entsprechend zu bedienen. Offensichtlich gibt es eine steigende Nachfrage nach großen Eiern und offensichtlich denken die Verbraucher nicht darüber nach oder wissen nicht, dass sie mit ihrer Kaufentscheidung das Leid der Tiere noch vergrößern.
Wir sind erschüttert.
Ausgelaugte Henne Noisy mit Bauchdeckenbruch (links) und Noisy nach ihrer Genesung (rechts).
Wir finden bei jeder Ausstallung bei Stallgrößen von 1000-1500 Tieren rund 25-40 noch lebende Hennen mit derartigen Komplikationen im Legeapparat, mit Bauchdecken-brüchen oder schweren Kloakenprolapsen. Viele der Tiere können wir dank unserer guten und mittlerweile darin sehr erfahrenen Tierärzte retten. Diese Hühner werden gesund, erholen sich und lernen ein Leben in Freiheit und Geborgenheit kennen. Nach erfolgreicher Legedarmoperation bekommen sie ein Hormon-Implantat und werden so von der Qual des Eierlegens befreit.
 
Wie viele Hennen die Monate in den Anlagen, deren Tiere wir übernehmen, nicht überleben, wissen wir nicht genau und können es nur ungefähr erahnen.
Wie viele der Milliarden Legehennen auf der ganzen Welt in jeder Minute unseres Lebens derartig schwerst krank und schwerst verletzt ohne jegliche tierärztliche Versorgung, sich selbst überlassen einen grausamen, qualvollen, langsamen Tod hinter den dicken Mauern der Legehennenbetriebe sterben, übersteigt die Vorstellungskraft eines empathischen Menschens.
Eier zu kaufen bedeutet ohnehin schon so unvorstellbar großes Leid.
In XL Eiern jedoch potenziert sich dieses Leid noch einmal unermesslich!
 
Daher unsere dringende Bitte:
 
Kauft keine Eier! Schon gar keine XL Eier!
 
Klärt andere Verbraucher darüber auf, unter welchen Umständen und von welchen ärmsten Geschöpfen die Eier stammen, die sie sich gedankenlos in den Einkaufswagen legen!
Jeder von uns hat die Entscheidung, ob er mit seinem Kauf und mit seinem Geld Tierleid unterstützen und in Auftrag geben will!
 
Go vegan! Für die Tiere, für unsere Erde und für die Zukunft unsere Kinder!
 
Tierleidfreie Alternativen zu Eiern findet ihr hier:
 
Euer Team von 
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Letzte Änderung:
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