WIR RETTEN LEGEHENNEN AUS MASSENTIERHALTUNG - RETTET DAS HUHN E.V.
WIR RETTEN LEGEHENNEN AUS MASSENTIERHALTUNG - RETTET DAS HUHN E.V.

 

 

Was steht auf dem Ei?

0, 1, 2 oder 3.... was steht auf dem Ei?

Der auf dem Ei aufgedruckte Code gibt Aufschluss über die jeweilige Haltungsform, das Erzeugerland sowie den Legebetrieb, aus dem das Ei stammt.

Beispiel: 2-DE-1234567

Die erste Ziffer steht für die Haltungsform, in diesem Fall eine 2 für Bodenhaltung. DE ist das Länderkürzel des Erzeugerlandes, hier Deutschland. Die restliche Nummer kennzeichnet den erzeugenden Betrieb.

Wer genau überprüfen möchte woher die gekauften Eier stammen, der kann den Erzeugercode bei KAT eingeben und so den jeweiligen Erzeugerbetrieb der Eier in Erfahrung bringen. KAT ist eine wichtige Kontrollinstanz in der Legehennenhaltung und macht die Rückverfolgbarkeit des “Produktes” Ei für den Endverbraucher möglich.

Bevor wir explizit auf die Lebensbedingungen der Tiere in den einzelnen Haltungsformen eingehen (s.u.), möchten wir vorab nochmal auf das hinweisen…

 

…was bei allen Haltungsformen gleich ist:

Die männlichen Küken werden in den Aufzuchtbetrieben unmittelbar nach dem Schlüpfen aussortiert und noch am selben Tag durch CO2 qualvoll vergast oder durch eine Maschine mit rotierenden Messern (Homogenisator) bei lebendigem Leibe zerschreddert (sog. “Eintagsküken” – ca. 45 Millionen pro Jahr). Die Albert Schweitzer Stiftung weist mit ihrer Infokampagne “Wegwerfküken” auf diesen Missstand hin.

Auch die Aufzuchtbedingungen für die Hennen sind alles andere als optimal oder natürlich – ein industrielles System, in dem das einzelne Tier nur Produtionsmittel ist und möglichst schnell entsprechende Leistung bringen muss. Sobald die Legeleistung der Hennen allerdings etwas nachlässt – was nach ca. 1 Jahr der Fall ist – werden die Tiere für die Geflügelhofbetreiber unrentabel, geschlachtet und durch neue Junghennen ersetzt.

Weder bei der Ausstallung noch beim Transport der Hennen zum Geflügelschlachthof – bei denen die Tiere eng zusammengepfercht stundenlang ohne Futter und Wasser und in Angst und Panik in ungeeigneten Transportboxen ausharren müssen – noch beim Schlachtprozess selber wird dabei unterschieden, ob es sich um eine Henne aus Kleingruppen-, Boden-, Freiland- oder Biohaltung handelt.

“Auf dem letzten Weg ergeht es allen gleich!”

Bei der Schlachtung werden die Hennen kopfüber an den Füßen an einem Fließband  aufgehängt und nacheinander mit den Köpfen durch ein stromführendes “Wasserbad” gezogen, welches sie vor dem eigentlichen Schlachtprozess betäuben soll. Da viele Tiere in dieser Situation in Panik geraten und versuchen, sich durch heftige Bewegungen zu befreien, passiert es immer wieder, dass einige Hühner dabei nicht mit ihrem Kopf in das “Betäubungsbad” eintauchen und dadurch ihre Schlachtung bei vollem Bewusstsein miterleben müssen. 

Die ehemaligen Hochleistungslegehennen enden anschließend als Tiefkühlsuppenhuhn oder Hundefutter. Die direkt  nach dem Schlüpfen selektierten und getöteten männlichen “Eintagsküken” werden oftmals als sog. “Frostfutter” für Hunde, Greifvögel oder Reptilien vertrieben. Da nicht alle getöteten Küken “verwertet” werden können, werden viele auch einfach entsorgt.

Die Lebensbedingungen der Legehennen

 

Erzeugercode Ziffer 3 – Kleingruppenhaltung/Kleinvoliere/Käfighaltung

  • Bis zu 60 Legehennen je “Kleingruppenkäfig”
  • Mindestgröße der sog. “Kleinvoliere” 2,5 m²
  • 800-900 cm² Platz pro Henne, 
  • Betriebe mit bis zu 30.000 Hennen sind keine Seltenheit
  • Sog. “ausgestaltetes” Käfigsystem mit kleiner Plastikmatte zum Scharren, einer Sitzstange aus Metall sowie einem abgedunkelten “Nestbereich” für die Eiablage, ansonsten herkömmliche Metallkäfige auf Gitterrosten
  • Dauerhaft künstliches Dämmerlicht
  • Hoher Stresslevel
  • Federpicken, Kannibalismus & weitere Verhaltensstörungen
  • Kupieren der hochempfindlichen Schnabelspitzen im Kükenalter
  • Fütterung ausschließlich mit Legemehl
  • Meist hoher, teils vorbeugender Antibiotikaeinsatz des gesamten Bestandes
  • Sterberate ca. 12%
  • Käfighaltung ist in Deutschland mittlerweile verboten

 

 

Erzeugercode Ziffer 2 – Bodenhaltung

  • Bei mehretagigen Hallen 27 Hennen pro m² Bodenfläche (gängige Haltung)
  • nur 1/3 der Gesamtfläche muss Bodenfläche sein, darüber werden zwei Etagen an Metallkäfigsystemem mit Gitterrosten angebracht. Somit leben       9 Hennen pro m².  1/3 der Tiere tatsächlich auf dem Boden, die übrigen 2/3 auf Gittern in den Etagen darüber.
  • Bis zu 6.000 Tiere ohne räumliche Trennung
  • Extrem hoher Stresslevel
  • Fehlende soziale Stabilität
  • Rangordnungsbildung nicht möglich
  • Federpicken, Kannibalismus und weitere Verhaltensstörungen
  • Kupieren der hochempfindlichen Schnabelspitzen im Kükenalter
  • Fütterung ausschließlich mit Legemehl
  • meist hoher, teils vorbeugender Antibiotikaeinsatz des gesamten Bestandes
  • Sterberate ca. 12%.

 

 

Erzeugercode Ziffer 1 – Freilandhaltung

  • Stall und Stallausstattung wie in der Bodenhaltung
  • Zusätzlich mind. 4m² Freilauffläche pro Huhn
  • Die Freilauffläche muss überwiegend begrünt, mit Büschen und Unterschlupfmöglichkeiten versehen sowie für die Tiere täglich uneingeschränkt zugänglich sein. Längst nicht alle Tiere nutzen aber diese Freilaufflächen. Ein großer Teil der Hühner verlässt den Stall nie, weil sie durch fehlende Rangordnung und extremen Stress in der Enge des Stalls zu verunsichert sind, oder die Klappen zu den Freiläufen gar nicht erreichen.
  • Betriebe mit bis zu 30.000 Tieren sind keine Seltenheit
  • Extrem hoher Stresslevel
  • Fehlende soziale Stabilität
  • Rangordnungsbildung nicht möglich
  • Federpicken, Kannibalismus und weitere Verhaltensstörungen
  • Kupieren der hochempfindlichen Schnabelspitzen im Kükenalter
  • meist hoher, teils vorbeugender Antibiotikaeinsatz des gesamten Bestandes
  • Sterberate ca. 12%.

 

 

Erzeugercode Ziffer 0 – Biohaltung

  • Belegdichte im Stall max. sechs Hennen pro m²
  • Maximal 3.000 Tiere ohne räumliche Trennung
  • Stall und Stallausstattung wie in der Bodenhaltung
  • Auslaufbedingungen wie in der Freilandhaltung
  • In mehretagigen Hallen max. 12 Hennen pro m² (gängige Haltung)
  • Das Futter muss ausschließlich aus ökologischem Anbau stammen und darf nicht gentechnisch verändert worden sein
  • Erhöhter Stresslevel
  • Fehlende soziale Stabilität 
  • Rangordnungsbildung nicht möglich
  • Federpicken 
  • Antibiotische Behandlung nur bei Einzeltieren, wenn nötig
  • Keine Antibiotikabehandlung des Gesamtbestandes
  • Sterberate ca. 12%

Häufigste Todesursache…

…sowohl in den verschiedenen Haltungsformen – als auch danach (also nach einer Vermittlung durch uns) –  ist eine Legedarmentzündung.

Legedarmentzündungen sind kaum behandelbar und die Überlebenschancen der Tiere leider nur sehr gering.

Früh erkannt, kann sie ggf. erfolgreich antibiotisch behandelt werden. Die Henne sollte anschließend ein Hormonimplantat bekommen, um weiteres Eierlegen zu verhindern und dem Legedarm die Chance zur Heilung zu geben.

Es gibt auch die Möglichkeit den Legedarm operativ entfernen zu lassen, dies sollte jedoch nur von einem Experten (von uns empfohlene Tierärzte, Vogel- oder Taubenkliniken) vorgenommen werden, da es sich bei diesem Eingriff um eine riskante OP handelt. Die Tiere leben nach einer Entfernung des Legedarms ganz normal weiter, können dann nur keine Eier mehr legen.

Eine hochgradige oder wiederholte Entzündung des Legedarms wirkt sich auch auf die umliegenden Organe extrem negativ auswirkt. Oftmals sind die verschiedenen Organe im gesamten Bauchraum ebenfalls entzündet und teilweise miteinander verwuchert.

Die Extrembelastung der Hennen in ihrer Zeit als “Hochleistungseierlegemaschine” fordert so früher oder später ihren Tribut und kann oft auch nicht mehr durch eine artgerechte Haltung und Fütterung vollständig ausgeglichen bzw. aufgehalten werden. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man solche Hennen bei sich aufnehmen möchte…

In der Regel leben unsere Hennen nach der Rettung noch 2-3 Jahre im neuen Zuhause, ehe sie versterben.

Auch wenn es immer wieder vorkommt, dass manche der vermittelten Tiere bereits kurz nach der Ankunft im neuen Zuhause versterben, so zählt doch jede Stunde, Minute und Sekunde, in der sie das Gras unter ihren Füßen spüren, frische Luft atmen, sandbaden und in die Sonne blinzeln können!

 

Ausnahmen bestätigen die Regel

Auch heute noch (2016) bekommen wir gelegentlich Emails und Bilder von Hennen, die wir bei unserer ersten Ausstallungsaktion Anfang 2008 vermittelt haben, die sich immer noch bester Gesundheit und Lebensfreude erfreuen! Das freut uns natürlich sehr!

Jetzt per Paypal spenden:

(pp.rettetdashuhn@gmail.com)

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Letzte Änderung:
21.11.2023
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